Kommentar "Für viele ein zu teurer Spaß" vom 28. September über den Besucherrückgang auf dem Münchner Oktoberfest:
Mit großem Interesse habe ich Ihren Kommentar zur Münchner Wiesn gelesen. Als Stuttgarter kennen wir selbstverständlich die renommierte Süddeutsche Zeitung und blicken gerne über die Landesgrenzen unseres Bundeslandes Baden-Württemberg hinaus. Ein Volksfest muss ein Fest für das Volk sein, das gilt für das Oktoberfest und sicher für viele andere "Volksfeste" in Deutschland und der ganzen Welt - da sind wir uns einig.
Bei der Süddeutschen Zeitung scheint man aber den Kontakt zu Süddeutschland und den nationalen Festen irgendwie aus den Augen verloren zu haben. Denn ihr Vergleich zum Thema Besucherrückgang auf der Wiesn, dass nach München erst der State Fair of Texas in Dallas mit knapp drei Millionen Besuchern kommt, kann so nicht einfach stehen bleiben. Auch wenn sich München gerne auf der internationalen Bühne sieht und sich insbesondere im Fußball ja viel lieber mit der Champions League als mit der heimischen Bundesliga vergleicht.
Doch zurück zur Wiesn und den Festen. Denn es gibt da in einer Landeshauptstadt, die nur rund 200 Kilometer von München entfernt liegt, ein traditionsreiches Volksfest, das 1818 von König Wilhelm I. und seiner Frau Katharina einst dem Volk gestiftet wurde, und das sich seit fast 200 Jahren großer Beliebtheit erfreut. Es handelt sich dabei um das Cannstatter Volksfest in Stuttgart. Ein klassisches Schaustellerfest mit rund 330 Beschickern, sieben Bierzelten, zwei Weinzelten und - jetzt ganz wichtig - mit jährlich rund vier Millionen Besuchern!
Warum also in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah. Sind wir doch stolz darauf in Süddeutschland, dass wir in München und Stuttgart so beliebte Feste haben, bei dem das Volk aus Bayern, Baden-Württemberg oder aus der ganzen Welt feste feiern kann. Übrigens: Das Cannstatter Volksfest endet erst am kommenden Sonntag, 11. Oktober. Zeit für einen Besuch wäre also noch.
In diesem Sinne beste Grüße vom Cannstatter Volksfest!