20 000 Hotspots:Bayern will Wlan-Ausbau stark beschleunigen

Bayern drückt beim Ausbau seines kostenlosen Wlan-Netzes aufs Tempo: Bis 2020 soll es doppelt so viele frei zugängliche Internet-Zugänge, sogenannte Hotspots, im Freistaat geben wie ursprünglich geplant - nämlich 20 000 statt 10 000. Das kündigte Finanzminister Markus Söder (CSU) am Donnerstag an. Insbesondere sollen 2000 touristische Punkte mit Hotspots ausgestattet werden, über die sich Nutzer von Smartphones, Tablets und Laptops kabellos ins Internet einwählen können. Und auch Universitäten und Hochschulen bekommen ein offenes "BayernWlan". Dabei soll der Zugang bayernweit einheitlich sein, sodass sich die Geräte bei verschiedenen Hotspots automatisch einwählen. "Man braucht keine Registrierung, keine Anmeldung, keine Passwörter", sagte Söder. Und das Ganze sei sicher, etwa wegen eines Jugendschutzfilters.

Bereits geplant waren 8000 Hotspots in allen rund 2000 bayerischen Gemeinden sowie 2000 Hotspots in staatlichen Behörden. Neu ist, dass nun auch 1000 staatliche und 1000 kommunale touristische Punkte mit dem BayernWlan ausgestattet werden sollen, neben Schloss Neuschwanstein weitere staatliche Schlösser und Gärten, etwa die Residenz, der Englische Garten und die Bavaria in München, aber auch die Walhalla oder Burg Trausnitz. Sogar das Hofbräuhaus soll einen staatlichen Wlan-Zugang bekommen.

Ebenfalls ausgerüstet werden sollen - nach Schiffen der staatlichen Seenschifffahrt - nun auch Anlegestellen an Ammersee, Starnberger See, Tegernsee und Chiemsee. Darüber hinaus können Kommunen und Landkreise touristische Ziele benennen, die der Freistaat mit einem Hotspot ausstattet. Hinzu kommt, dass es 8000 Hotspots für das BayernWlan an Unis und Hochschulen geben soll - und zwar allgemein zugänglich. Und es soll Pilotprojekte im öffentlichen Nahverkehr geben.

Die Kosten für die Einrichtung der Hotspots trägt der Freistaat, für den Betrieb müssen die Kommunen aufkommen. Genau das kritisierte umgehend die Landtags-SPD: "Mit der bloßen Einrichtung von Hotspots ist es nicht getan. Die laufenden Kosten für Betrieb und Wartung bürdet Herr Söder den Kommunen und Hochschulen auf", klagte die wirtschaftspolitische Sprecherin Annette Karl. "Der Freistaat müsste sich nach meiner Auffassung daran zumindest beteiligen."

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