Hof:Polizei nimmt schwerbewaffneten Mann in Oberfranken fest

Bei dem 61-Jährigen handelt es sich um einen mutmaßlichen "Reichsbürger". Der Mann aus Hof war den Ermittlern nach einer Brandstiftung an einem Fahrzeug aufgefallen.

Die Polizei in Oberfranken hat einen schwerbewaffneten mutmaßlichen "Reichsbürger" festgenommen. Bei seiner Festnahme am Sonntag im Stadtgebiet von Hof habe der 61 Jahre alte Mann eine geladene scharfe Schusswaffe sowie eine geladene Schreckschusswaffe bei sich geführt, teilten die Ermittler am Mittwoch mit. In seiner Wohnung sei eine Vielzahl scharfer Schusswaffen, darunter drei scharfe Langwaffen, und mehr als 2000 Schuss Munition gefunden worden.

Der Mann aus Hof sitzt nun in Untersuchungshaft. Er geriet nach einer Brandstiftung an einem Fahrzeug im vergangenen Oktober ins Visier der Ermittler. Bei einer Durchsuchung in der vergangenen Woche habe sich der Verdacht der Brandstiftung erhärtet.

Deshalb sei am Sonntag der Zugriff erfolgt, bei dem der Mann sich widerstandslos habe festnehmen lassen. Der Haftbefehl gegen den mutmaßlichen "Reichsbürger" laute auf Brandstiftung, Verstoß gegen das Waffengesetz und gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Die "Reichsbürger" sind eine in Kleingruppen zersplitterte Szene, die die Bundesrepublik, ihre Institutionen und Gesetze nicht anerkennt. Für viele von ihnen besteht das Deutsche Reich in den Grenzen von 1937 fort.

Im Oktober 2017 musste sich ein "Reichsbürger" wegen Mordes vor Gericht verantworten: Wolfgang P. wurde in Nürnberg zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Er hatte im Oktober 2016 bei einem Polizeieinsatz im fränkischen Georgensgmünd einen Beamten erschossen. Bei diesem Einsatz sollten seine Waffen beschlagnahmt werden. Als das SEK anrückte, schoss P. durch die Tür seiner Wohnung auf den Polizisten.

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