Höhere Zuschüsse:Millionen für die Kinderbetreuung

Städte und Gemeinden bekommen zusätzliches Budget vom Bund für Kita-Ausbau

Bayern belegt im bundesweiten Vergleich bei der Kinderbetreuung meist die hinteren Ränge, woran das liegt, bleibt ein beliebtes Streitthema. Nun geht über einigen Kommunen ein Geldregen nieder. Hier ein paar Hunderttausend Euro, dort ein paar Hunderttausend Euro mehr. Insgesamt 28 Städte und Gemeinden wurden bereits bedacht, am Mittwoch bekam die 2400-Einwohner-Gemeinde Lupburg im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz 548 000 Euro Zuschuss für zwölf neue Krippenplätze im Kinderhaus am See. Zum vierten Mal legt die Bundesregierung in Berlin ein Sonderinvestitionsprogramm zum Ausbau der Kinderbetreuung auf. Bisher waren die Bundesmillionen für zusätzliche Krippenplätze gedacht, diesmal werden auch Kommunen unterstützt, die neue Kindergärten bauen oder sanieren wollen. Insgesamt sollen mit 1,2 Milliarden Euro Budget 100 000 Betreuungsplätze in Deutschland entstehen. Bayern bekommt 178 Millionen Euro.

Sozialministerin Emilia Müller und Finanzminister Markus Söder stocken damit das Investitionsprogramm des Freistaats auf. Dadurch können Städte und Gemeinden, die eine Kita bauen, bis zu 85 Prozent der förderfähigen Kosten vom Freistaat zurückbekommen. Bisher wird maximal die Hälfte erstattet. "Das Programm kommt zur rechten Zeit: Die Geburtenzahlen steigen", sagte Müller. Mit dem Geld sollen auch inklusive Kitas ausgebaut und Flüchtlingskinder besser integriert werden. Seit Ende 2016 war das neue Sonderprogramm bekannt, einige Kommunen begannen mit der Planung. Normalerweise würden sie sich dadurch von Fördergeldern ausschließen. Das Ministerium machte eine Ausnahme. Bis August 2019 können Gemeinden noch Geld aus dem Sondervermögen "Kinderbetreuungsausbau" beantragen.

Etwa 110 000 Krippenplätze gibt es im Freistaat, das reicht für 32 Prozent der Kinder, die jünger sind als drei Jahre. Damit Bayern bei der Kinderbetreuung in Rankings irgendwann besser abschneidet, laufen die bayerischen Förderprogramme weiter. Außer dem Krippenausbau unterstützt die Staatsregierung Betriebs-Kitas, Inklusionsplätze in Kindergärten und Betriebskosten von Krippen.

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