Hoch dotiert:Ausgezeichnete Beispiele

Franken heimst Denkmalpreise der Hypo-Kulturstiftung ein

Von Hans Kratzer

Die Hypo-Kulturstiftung hat am Donnerstag zum 30. Mal ihre Denkmalpreise verliehen. Die mit je 20 000 Euro dotierten Hauptpreise gingen in diesem Jahr nach Franken, und zwar an das Schloss Zeilitzheim im Landkreis Schweinfurt (Alexander von Halem) und an das Bürgerhaus in Bamberg (Birgit Gunreben-Stempfle und Joachim Stempfle). Das 1677 errichtete Schloss Zeilitzheim ist laut Jury "ein hervorragendes Beispiel, wie auch mit geringen finanziellen Mitteln ein sehr großes Baudenkmal instandgesetzt werden kann". Das aus dem späten Mittelalter stammende, dreigeschossige Bürgerhaus in Bamberg zählt zu den städtebaulich wichtigsten Denkmälern der Welterbestadt Bamberg. Die Jury würdigte das Anwesen als "ein ausgezeichnetes Beispiel für die zeitgemäße Nutzung eines Jahrhunderte alten Gebäudes".

Die Jury unter dem Vorsitz von Werner Schiedermair hat außerdem fünf Anerkennungen ausgesprochen, die mit je 7000 Euro dotiert sind. Folgende Objekte wurden ausgezeichnet: Der 1697 errichtete ehemalige Pfarrhof in Bertoldsheim (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) wurde von der Familie Filbig mit hohem finanziellen und handwerklichen Einsatz instandgesetzt. Der Bau hat ortsprägenden Charakter. Die ehemalige Gerichtsschreiberei im Landkreis Nürnberger Land (1556/57 errichtet) wurde vom Ehepaar Berger in seinen authentischen Zustand zurückgeführt. Der Herrensitz Schübelsberg in Nürnberg (1582) wurde bei der Sanierung durch Ursula Macher wieder zu alter Geltung gebracht. Vladimir Sapovalenko hat eine historische Kurvilla in Bad Kissingen aufwendig instandgesetzt. Die Familie Hellmann hat zwei Mietshäuser in Augsburg als Mehrgenerationenhaus gestaltet, wobei laut Jury der aus der Gründerzeit um 1900 stammende Charakter der Objekte gewahrt wurde.

In den vergangenen 30 Jahren hat die Hypo-Kulturstiftung insgesamt fast 200 Preise und Anerkennungen an private Eigentümer vergeben, die sich für die Erhaltung ihrer Baudenkmäler engagiert und einen wichtigen Beitrag für eine lebendige Kulturlandschaft in Bayern geleistet haben. Mehr als 1,4 Millionen Euro Fördergelder wurden bisher dafür investiert, wie Oliver Kasparek, Geschäftsführer der Hypo-Kulturstiftung, bei der Preisverleihung sagte. Seitdem es den Denkmalpreis der Hypo-Kulturstiftung gibt, habe sich der Umgang mit historischer Bausubstanz glücklicherweise gewandelt, sagte Kasparek. Heute werde die Geschichte anhand dieser Baudenkmäler erlebbarer, das eigene Wohnerlebnis, das Bewusstsein um die Herkunft und ihren großen Kulturwert sei wieder breit verankert. "Unser Anliegen ist es, den Umgang mit Geschichte für die Zukunft lebendig zu halten." Neben dem Denkmalpreis ist die Kunsthalle München die prominenteste Aktivität der Hypo-Kulturstiftung. 2014 wurden dort 300 000 Besucher gezählt.

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