Historischer Bau:Nürnberg saniert Stadtmauer

Zwischen den Stadtmauern: Nahe dem Spittlertor treffen sich nachmittags Nürnbergs Skater. (Foto: Privat)

Der 2,5 Kilometer lange Abschnitt kostet gut zehn Millionen Euro

Er ist nicht das schönste Naherholungsgebiet der Stadt, doch gerade Hundebesitzer schätzen den schlauchartigen Park im Nürnberger Stadtgraben als tägliche Gassi-Geh-Strecke. Etwa 20 Meter breit und bis zu 8,50 Meter tief verläuft der Graben, der die Altstadt vom Rest Nürnbergs trennt. Wasser gab es dort nie - auch nicht im 14. Jahrhundert, als die Anlage zur Verteidigung der Reichsstadt errichtet wurde. Heute sind dort ein paar Kleingärten zu finden, außerdem der Übungsplatz der Schnepperschützen, eine verwahrloste Schulsportanlage, aber auch ein großzügiger Skaterpark. Um den Graben dauerhaft zu erhalten, will die Stadt in den kommenden Jahren mehr als zehn Millionen Euro ausgeben. Das hat der Werkausschuss des Stadtrats in dieser Woche beschlossen.

Ohne die Investition wäre die äußere Stützmauer, die den Graben von den umgebenden Straßen abgrenzt, wohl bald vom Einsturz bedroht. Denn auf dem Mauerwerk lastet statisch ein enormer Druck. In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu Problemen. In einem Abschnitt stand die Wand so schief, dass zur Sicherung ein Erdwall als Gegengewicht aufgeschüttet werden musste. An anderen Stellen bröckelten Teile der Natursteinwand. Nun soll Schluss sein mit Ausbesserungen und Stückwerk, die Stützmauer wird auf einer Länge von 2,5 Kilometern saniert. Nicht auf einmal, sondern verteilt auf zwölf Jahre. Dafür wird eigens eine Vollzeitstelle geschaffen, ein Mitarbeiter wird künftig nur dafür zuständig sein, die anspruchsvollen Baumaßnahmen zu begleiten.

© SZ vom 29.04.2017 / henz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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