Hilfe für Flüchtlinge:Wer die Freiwilligen sind

Tausende Menschen in Bayern versorgen Flüchtlinge bei ihrer Ankunft, geben Deutschkurse oder begleiten sie bei Behördengängen.

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Ehrenamtliche Helfer:Carepakete

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Quelle: privat

Stephan Hohenadl, 23, Freilassing: "Unser Engagement nahm seinen Lauf, als einige Leute in Freilassing nachts spontan zum Bahnhof eilten, vollbepackt mit Lebensmitteln für die ankommenden Flüchtlinge. Bereits einen Tag später war eine Facebookseite freigeschaltet, für alle, die auch helfen wollten. Das war quasi die Geburtsstunde von ,Freilassing hilft'. Es meldeten sich viele weitere Helfer. Mittlerweile ist die Zahl derjenigen, die sich engagieren, allerdings gesunken. Aber wir kommen dennoch dank der Spenden aus der Bevölkerung gut über die Runden. Die Aufgabe unseres Helferkreises besteht darin, am Bahnhof Carepakete mit Lebensmitteln und Getränken an die Flüchtlinge weiterzuleiten - für die Fahrt zur Erstaufnahme-Einrichtung. In meiner Hand liegt die Organisation." dm Foto: privat

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Ehrenamtliche Helfer:Deutschlehrer

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Quelle: Niels P. Joergensen

Peter Barth, 65, Hebertshausen: "Ende 2013 kamen die ersten Flüchtlinge in unseren Ort nach Hebertshausen. Der damalige Bürgermeister lud interessierte Bürger ein. Ich war einer von drei. Weil ich Französisch spreche, bin ich seitdem Deutschlehrer für Westafrikaner in der Unterkunft in Hebertshausen, und weil ich Rentner bin, mache ich das quasi als Vollzeitberuf. Ich bin der Meinung, dass Sprache, Schulung, Ausbildung und Arbeit die absolute Grundlage sind, um in diesem Land Fuß zu fassen. Darum bin ich entsetzt darüber, dass es seit März ein Beschäftigungsverbot für Asylbewerber aus sicheren Herkunftsländern gibt. Das betrifft auch Leute aus dem Senegal und aus Ghana, die ich und andere Helfer seit Jahren unterrichten. Die Arbeit wird nun zunichte gemacht." Schm Foto: Niels P. Joergensen

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Ehrenamtliche Helfer:Schichtdienst

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Quelle: privat

Christoph Störmer, 21, Passau: "Wenn man in Passau mit offenen Augen durch die Stadt geht, dann sieht man ja, dass man als Helfer gebraucht wird. Ich hatte da keinen Hallo-wach-Moment, das entwickelt sich mit der Situation. In den vergangenen Wochen ist vieles besser geworden, die medizinische und die hygienische Versorgung zum Beispiel. Bei "Passau verbindet" sind wir mittlerweile 1000 registrierte Helfer, wir können in den Hallen, wo die Flüchtlinge untergebracht sind, einen Schichtdienst von 6 Uhr bis 0 Uhr mit je vier Leuten gleichzeitig besetzen. Wichtig zu erwähnen wäre, dass wir hier nicht überfordert sind. Ich habe das Gefühl, wenn man Nachrichten schaut, dass das ein bisschen herbeigeredet wird. Unsere Erfahrungen mit Hilfe und Koordination sind sehr gut." schm Foto: privat

© SZ/axi
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