Einprägsame Bilder waren das letzte Woche: Finanzminister Markus Söder, wie er vor dem neuen Heimatministerium in Nürnberg posiert. Drinnen, bei der Eröffnung, redete er von einem historischen Moment, weil erstmals seit 1806 auch die Stadt Nürnberg an den Regierungsgeschäften des Freistaats beteiligt sei. Widersprechen wollte da keiner.
Man konnte aber fragen: Wenn doch der Moment so bedeutsam ist für die Geschichte Bayerns - wo ist dann eigentlich der Ministerpräsident? Offenbar fragte der sich das auch selbst. Beim Jahresempfang der Nürnberger CSU erklärte Horst Seehofer am Wochenende, er habe zuletzt überlegt: "Hab' ich denn gar nichts zu tun mit der Idee des Heimatministeriums?" Später legte Seehofer sarkastisch nach: Er hoffe doch, dass Söder künftig "die Gnade" habe, "auch mal den bayerischen Ministerpräsidenten in das Haus einzuladen".
Söder hatte zuvor gesagt, München sei "schön, Nürnberg aber schöner". Seehofer zitierte das und merkte an, Söders München-Lob sage alles über dessen Lebensplanung. Söder gehöre im Kabinett zu den Besten, aber "auch zu den Anstrengendsten".