Ein Flusskreuzfahrtschiff mit fast 200 Menschen an Bord ist auf der Donau mit einem Frachter zusammengestoßen und leckgeschlagen. Nachdem Taucher das 40 mal 60 Zentimeter große Loch notdürftig repariert hatten, wurde die Avalon Tranquility am Sonntagvormittag von der Unfallstelle bei Winzer in Niederbayern flussabwärts Richtung Vilshofen geschoben. Die Donau wurde erst am Sonntagnachmittag wieder für den Schiffsverkehr freigegeben.
Die unter Malteser Flagge fahrende Avalon Tranquility war am Freitagabend nahe der Ortschaft Winzer mit einem schwimmenden Container, der sich durch den Wellengang losgerissen hatten, zusammengestoßen. In die Bordwand des Passagierschiffes wurde ein großes Loch gerissen. Viel Wasser drang in den Maschinenraum und das 15 Millionen Euro teure Schiff drohte zu sinken. Dem Kapitän gelang es jedoch, das Kreuzfahrtschiff anzulegen. Menschen wurden nicht verletzt.
Eine 71-jährige Australierin wurde mit einem Schock ins Krankenhaus gebracht. Es entstand nach Angaben der Polizei ein Schaden von mehreren hunderttausend Euro. Nach dem Unfall wurde der Schiffsverkehr in beide Richtungen gesperrt.
Die 157 Fahrgäste aus den USA, Australien und Neuseeland, die auf einer Flusskreuzfahrt von der ungarischen Hauptstadt Budapest nach Amsterdam in den Niederlanden unterwegs waren, wurden von einem anderen Passagierschiff aufgenommen und ins rund 20 Kilometer entfernte Deggendorf gebracht. Dort wurden die Urlauber von der Reederei des havarierten Schiffes verpflegt. Die Avalon Tranquility hätte am Samstag von Passau nach Regensburg fahren sollen.
Der Frachter war bereits in einen Unfall verwickelt. Er war am Freitagnachmittag auf eine Sandbank aufgefahren, konnte sich jedoch wieder freifahren. Ein Anhänger dagegen blieb stecken.