Hallbergmoos:Knappes Land, mehr Begehr

Für das aktuelle Einheimischenprogramm der Boomgemeinde im Landkreis Freising spielt die neue EU-Regelung keine Rolle mehr. "Wir haben die Vergabekriterien zusammen mit einem Fachanwalt für EU-Recht erstellt, die Auslobung war schon vorher, erst beim nächsten Programm müssen wir die neuen Leitlinien beachten", sagt der leitende Beamte im Rathaus, Herbert Kestler. Deshalb ist im Programm auch noch das Ausschlusskriterium einer Mindest-Wohndauer enthalten. Hallbergmoos ist die am rasantesten wachsende Gemeinde im Landkreis, große Flächenvorräte und die Nachbarschaft zum Flughafen machen den Ort interessant. Entsprechend steigen die Grundstücks- und Mietpreise, weshalb Sozialwohnungen und vergünstigtes Bauland für das Rathaus unabdingbar sind.

Im aktuellen Einheimischenmodell sind 20 Bauplätze in einem Neubaugebiet zu haben, 123 Bewerber hat es gegeben, nach einer ersten Prüfung sind 97 davon im Rennen geblieben. Wer letztlich zum Zuge kommt, wird mittels eines Punktekatalogs entschieden. Mitmachen darf, wer seit mindestens drei Jahren in Hallbergmoos wohnt, seinen Hauptjob hat oder früher einmal mindestens drei Jahre hier gewohnt oder gearbeitet hat. Außerdem darf man als Paar nicht mehr als 115 000 Euro Jahreseinkommen haben, bei Alleinstehenden sind 65 000 Euro die Grenze, jedes Kind erhöht das erlaubte Einkommen um 7000 Euro. Die Rangfolge legt ein Punktekatalog fest: Punkte gibt es ab vier Jahren Hauptwohnsitz für jedes Jahr, für jedes Kind, je jünger desto mehr, für Behinderungen und für ehrenamtliches Engagement, je länger, desto mehr. Die Glücklichen, die eine der 20 Bauparzellen ergattern, werden bald Post vom Rathaus bekommen. Denn am kommenden Dienstag stellt der Gemeinderat nicht öffentlich die Ranking-Liste fest.

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