Haftstrafe:Abtreibungsmittel in der Mokkacreme

Weil er seiner schwangeren Freundin ein Abtreibungsmittel in eine Mokkacreme gemischt hat, ist ein 24-Jähriger am Schöffengericht Nürnberg zu einer Haftstrafe von drei Jahren und drei Monaten verurteilt worden. Der Mann sei perfide vorgegangen beim Schwangerschaftsabbruch mit gefährlicher Körperverletzung, sagte die Richterin in der Urteilsverkündung. Er hatte sich in Prag das Mittel besorgt, es in die Creme gemixt und die Frau sogar gefüttert damit. Danach hatte er Sex mit der Frau, beendete die Beziehung in der folgenden Nacht per SMS und sagte nicht, was er getan hatte, als die Frau schwere Krämpfe bekam und operiert werden musste. Das Gericht hatte keinen Zweifel daran, dass der Abgang der Frau und die Operation durch das Mittel ausgelöst wurden. Dass er es auch in Sushi und Döner verabreichte, wovon die Staatsanwaltschaft ausging, sah das Gericht nicht als erwiesen an. Die fünf Jahre ältere Frau war unbeabsichtigt schwanger geworden. Sie wollte das Kind bekommen, ihr Freund nicht.

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