"Gotzinger Trommel" in Weyarn:Eine Trutzburg des Bairischen

Gotzinger Trommel, Weyarn, SZ EXTRA

SZ EXTRA Gotzinger Trommel, 27.06.2011 Foto: Manfred Neubauer

(Foto: Manfred Neubauer)

Wer sich die Gotzinger Trommel als Etappenziel einer lohnenswerten Radltour durchs Mangfalltal vorgenommen hat, wird am Ende stöhnen. Es geht nämlich rauf auf den Taubenberg, ziemlich steil sogar. Umso größer ist die Vorfreude auf Brotzeit und Bier, und hat man erst einmal die Speisekarte zwischen den Fingern, dann ist alles wieder gut.

"Niederaltenburger Bauerngansal mit Apfeblaukraut und Knödl" steht da oder "Rustikaler Schweinsbraten mit an reschn Schwartl in einer Braumeistersoß, Bairischn Kraut und Knödl", den es auch als kleine Portion gibt (die auch noch gut satt macht).

Der Wirt legt nicht nur Wert auf bayerische Küche, sondern auch auf die bairische Sprache. Hans Triebel hat die Gastwirtschaft vor acht Jahren übernommen und aus ihr so etwas wie eine Trutzburg des Bairischen gemacht. Triebel selbst könnte auch vor 300 Jahren zur Zeit der Bauernaufstände und der Sendlinger Mordweihnacht gelebt haben, so wie er da sitzt in der urigen Wirtsstube mit seiner Hirschledernen und mit einem Mordshunger eine riesige Haxn verzehrt. Ein paar Jahre lang war Triebel Vorsitzender des Vereins zur Förderung der bairischen Sprache und Dialekte. Das Amt hat er aber niedergelegt, "weil nix weiterging", wie er erzählt.

In seiner Gotzinger Trommel geht dafür immer was weiter, seien es Lena-Christ-Lesungen, Kabarettabende mit den Zwickxangl der Theaterstücke wie "Don Giovanni oder Der bestrafte Wüstling", bei dem Triebel, 58, die Hauptrolle spielen wird. Als "junger, äußerst ausschweifender Edelmann", wie er auf der Homepage ankündigt.

Gotzinger Trommel, Gotzing 1, 83629 Weyarn, Mo. und Di. Ruhetag, Telefon 08020/1728, Informationen im Internet: www.gotzinger-trommel.de

Text: Michael Ruhland; Foto: Manfred Neubauer

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