Gesundheitsministerium:Tod eines Flüchtlings wird untersucht

Nach dem Tod eines mit Hepatitis B infizierten Flüchtlings aus einer Gemeinschaftsunterkunft in Oberbayern prüft das Gesundheitsministerium den Fall. Die Bezirksregierung sei um Informationen gebeten worden, sagte ein Ministeriumssprecher in München. Die Landtags-SPD fordert nun eine lückenlose Aufklärung. Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks starb der Nigerianer am 9. Februar im Klinikum Ingolstadt. Zuvor war er in einer Gemeinschaftsunterkunft in Geisenfeld im Kreis Pfaffenhofen an der Ilm untergebracht.

Das Gesundheitsamt des Kreises habe jedoch niemanden über das Ansteckungsrisiko informiert, denn die Behörde kenne von nahezu keinem der 1600 Flüchtlinge dort den Bericht der Erstuntersuchung. Das Amt setze ausschließlich auf die Eigenverantwortung der Flüchtlinge, zitiert der BR die Behörden-Leiterin Martina Kudernatsch. Die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bayerischen Landtag, Kathrin Sonnenholzner (SPD), erklärte unterdessen: "Dieser Vorfall ist sehr gravierend." Untersucht werden müsse jetzt unter anderem, ob der Mann durch eine rechtzeitige Behandlung hätte gerettet werden können. "Wir müssen klären, welche Versäumnisse es gab, und ob die vorgesehenen Meldewege eingehalten wurden. Uns interessiert auch, ob auf Hepatitis positiv getestete Flüchtlinge regelmäßig nachkontrolliert werden." Das Ministerium sieht indes "nach den derzeit vorliegenden Informationen keine Regelungslücke".

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