Gesundheitsminiserium:Ein Bündnis für die Gesundheit

Melanie Huml und Stefan Vilsmeier bei Brainlab, 2015

Gesundheitsministerin Melanie Huml konnte mehr als 80 Bündnispartner für ihr Ziel gewinnen, die Gesundheitsvorsorge in Bayern voranzubringen.

(Foto: Angelika Bardehle)

83 Organisationen unterschreiben ein Dokument zur Prävention

Von dietrich mittler

Gesundheitsministerin Melanie Huml hat am Mittwoch in der Münchner Residenz mit mehr als 80 Organisationen - etwa aus dem Bereich des Gesundheitswesens, der Wirtschaft sowie der kommunalen Körperschaften - ein Bündnis geschlossen, das die Gesundheitsprävention im Freistaat einen deutlichen Schritt voranbringen soll. Das neue Bündnis, so betonte die Ministerin, sei ihr ein Herzensanliegen. "Volkskrankheiten wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann in vielen Fällen vorgebeugt werden", sagte Huml. Das gelinge aber besser, wenn man die Menschen in ihrer Entscheidung für eine gesundheitsförderliche Lebensweise unterstütze. Dies fange nicht erst bei den Erwachsenen an, sondern bereits bei den Kindern.

Vier Schwerpunkte sind in dem in dezentem Blau gehaltenen Bündnisdokument festgehalten: "Gesundes Aufwachsen in der Familie, in Kindertageseinrichtungen, in sonstigen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und in der Schule", heißt es dort. Das setzt sich fort mit "Gesundheitskompetenz in der Arbeitswelt und betriebliche Präventionskultur", greift über zu einem gesunden Altern "im selbstbestimmten Lebensumfeld". Huml hat im "Bündnis für Prävention" indes noch ein viertes Ziel gesetzt: gesundheitliche Chancengleichheit für die im Freistaat lebenden Menschen. Hier habe sie insbesondere die sozial Benachteiligten im Blick.

Bayerns Ärzte, die das Dokument mit unterzeichnet haben, setzen große Hoffnung in das Bündnis: "Bislang ging die Prävention oft an den Haus- und Facharztpraxen vorbei", sagte Dieter Geis, der Vorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbandes. Präventionsprogramme seien in der Vergangenheit meist nur für betriebliche Vorsorgemaßnahmen ausgearbeitet worden. "Nun besteht die Chance, dass die ärztliche Kompetenz in den Praxen bei der Gesundheitsvorsorge stärker eingebunden wird - sowohl was Bayerns Kinder betrifft als auch die Senioren im Freistaat", sagte Geis. Heidemarie Lux, die Vizepräsidentin der Bayerischen Landesärztekammer, bestärkte diese Aussage: "Wir sind dafür da, unsere Patienten zu motivieren, aufzuklären und ihnen individuelle Präventionsmaßnahmen vorzuschlagen."

Neben den Verbänden, Kammern und Initiativen im Gesundheitsbereich haben unter anderem auch der Bayerische Städtetag und der Bezirketag ihre Bereitschaft erklärt, die Gesundheitsvorsorge in der Bevölkerung voranzutreiben. Auch die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft bekannte sich zu den Zielen des Bündnisses. "Diese Unterzeichnung des Dokuments ist mehr als nur Symbolik", ist sich folglich der Hausarzt-Repräsentant Dieter Geis sicher. Die insgesamt 83 Bündnispartner haben sich nun unter anderem dazu verpflichtet, ihnen vorliegende Informationen an alle anderen Partner weiterzugeben, wenn dies der Gesundheitsvorsorge dienlich ist. Darüber hinaus soll vereint bürgerschaftliches Engagement gefördert werden, das zu einer gesünderen Lebensweise führt. Hier fühlen sich insbesondere auch die Unterzeichner des Landessportverbandes angesprochen. Sport, so propagiert der Verband bereits seit Jahren, helfe nachweislich auch Krebspatienten dabei, ihr Leiden zu überwinden.

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