Geschäfte mit Modellautos:Neue Vorwürfe gegen Haderthauer

64. Sudetendeutscher Tag

Neue Vorwürfe gegen Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer.

(Foto: dpa)

Welche Rolle spielt die bayerische Sozialministerin? Christine Haderthauer soll doch mehr mit dem umstrittenen Geschäft ihres Mannes mit exklusiven Modellautos zu tun gehabt haben, als es bislang den Anschein hatte.

Von Dietrich Mittler

Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer hat nach einem Bericht des Spiegel bei dem umstrittenen Geschäft ihres Mannes mit exklusiven Modellautos offenbar doch eine größere Rolle gespielt, als es bislang den Anschein hatte.

Im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung hatte ihr Mann, der Ingolstädter Landgerichtsarzt Hubert Haderthauer, noch Mitte Mai erklärt, Christine Haderthauer sei zwar 1990 mit einem Betrag von 50.000 Mark neben dem Franzosen Roger Ponton als zweite Teilhaberin bei der Firma "Sapor Modelltechnik" eingestiegen. Aber: "Meine Frau hatte mit Modellautos so viel am Hut wie ich mit Puppen, sie hat mir deshalb sofort eine Geschäftsvollmacht übergeben."

Die Firma, an der die Haderthauers seit 2008 nicht mehr beteiligt sind, vertreibt exklusive Oldtimer-Modelle, die von psychisch kranken Straftätern in den Bezirkskrankenhäusern Ansbach und Straubing hergestellt worden sind - laut Haderthauer mit geringen Gewinnmargen.

Dem Spiegel liegen nun Geschäftsunterlagen Pontons vor, aus denen hervorgeht, dass die spätere Ministerin - im Widerspruch zu den Angaben ihres Mannes - gleich mehrmals aktiv wurde, "mal als Gesellschafterin, mal als Mitgeschäftsführerin", wie das Magazin schreibt. Außerdem gebe es ein Rechtsanwaltsschreiben mit der Beschwerde, Hubert Haderthauer sei für Sapor Modelltechnik tätig geworden, "ohne dass ihm entsprechende Vertretungsvollmacht erteilt wurde".

Der frühere Geschäftspartner Ponton jedoch fühlt sich laut Spiegel von den Haderthauers "arglistig getäuscht", was die tatsächliche Höhe der Gewinne angeht. Er habe jetzt rechtliche Schritte gegen das Ehepaar angekündigt. Im Mai hatte Hubert Haderthauer der SZ Auszüge einer Aufstellung seines Steuerberaters vorgelegt, die dieser für das Rechnungsprüfungsamt des Bezirks Niederbayern angefertigt hatte. Darin heißt es, die Firma habe in den Jahren 2004, 2005, 2006 und 2007 lediglich einen jährlichen Gewinn von durchschnittlich 7833 Euro erzielt.

Ungereimtheiten gibt es indes auch bezüglich der Stückzahl der hergestellten Oldtimer-Modelle. Laut Spiegel sollen insgesamt 130 Modelle entstanden sein. Der Bezirk Niederbayern führt in seiner Auflistung über die in den Jahren 2000 bis 2008 in Straubing entstandenen Stücke aber nur 42 komplette Oldtimermodelle an, sowie 16 Nachbildungen edler Motoren.

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