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Von Dienstwägen mit Sonderausstattung, ehemaligen Nebenjobs und Mängeln im Lebenslauf. Über Horst Seehofer wird zwar viel berichtet. Doch ein paar Kleinigkeiten aus dem Leben des Ministerpräsidenten gehen dabei unter. Eine Annäherung in Bildern.
1. Sonderausstattung im Dienstwagen
Einmal Audi, einmal BMW: Als bayerischer Ministerpräsident wechselt Seehofer wöchentlich zwischen seinen Dienstfahrzeugen. Beide bayerische Autobauer sollen gleichermaßen gewürdigt werden. Im Moment wird Seehofer wahlweise in einem Audi A8 L 4.2 TDI quattro oder einem BMW 750 Ld xDrive herumgefahren.
In ein Vorgängermodell aus dem Jahr 2009 hat BMW ein beleuchtetes Wappen des Freistaats extra für Seehofer eingebaut. Da wollte man bei Audi nachziehen und stattete Seehofers A8 mit seiner eingravierten Unterschrift an der Einstiegsleiste aus, die man sieht, wenn sich die Wagentür öffnet.
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2. Seehofer ist chinesischer Professor
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Ein Gymnasium oder eine Universität hat der bayerische Ministerpräsident nie besucht. Er ist damit einer von wenigen deutschen Spitzenpolitikern ohne Hochschulabschluss. Auf einer Chinareise im Jahr 2010 sollte dieser vermeintliche Makel im Lebenslauf dann endlich beseitigt werden. Die Qingdao-Universität verhalf ihm zu dem hübschen Titel "Prof. h.c. Horst Seehofer".
Seehofer stammt aus einer Arbeiterfamilie. Der Vater war Lastwagenfahrer, die Mutter Hausfrau. Nach der mittleren Reife hat er zunächst eine Verwaltungslaufbahn beim Landratsamt eingeschlagen. Dann folgte die Karriere in der Politik.
Der Ministerpräsident 2010 bei seinem China-Besuch in Peking.
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3. Seehofer ist größer als andere
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Clint Eastwood, Steven Seagal oder der Stabhochspringer Tim Lobinger haben eines mit Horst Seehofer gemeinsam: die Körpergröße. Mit seinen 1,93 Metern überragt Seehofer viele seiner Politiker-Kollegen - auch sein Herausforderer Christian Ude ist ein paar Zentimeter kleiner.
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4. Der Ministerpräsident hat Handball gespielt
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Seehofer zieht gerne mal das Trikot vom FC Bayern München über. Seiner Frau Karin dürfte das nicht ganz so gut gefallen, sie ist ein Fan der Münchner Löwen. In seinen jungen Jahren begeisterte sich Seehofer jedoch für eine andere Sportart, er spielte Handball. Der Ministerpräsident stand für Ingolstadt im Tor, immerhin in der Bayernliga.
Das Foto aus dem Jahr 1972 zeigt Horst Seehofer (vierter von rechts in der hinteren Reihe) mit seiner Ingolstätter Handballmannschaft.
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5. Ude hat mehr Auftritte am Nockherberg
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Mit seinem Herausforderer Christian Ude kann Seehofer nicht mithalten, wenn es um die Auftritte seiner Figur beim Starkbieranstich auf dem Nockherberg geht. 19 zu acht steht es da für den Münchner Oberbürgermeister, dessen Figur seit 1994 beim Singspiel auftritt. Seehofer wurde nur 1995, 2006 und 2007 sowie seit 2009 von den Schauspielern beim Starkbieranstich derbleckt.
Der Schauspieler Uli Bauer (links) als Christian Ude und der Schauspieler Wolfgang Krebs als Horst Seehofer 2013 beim Starkbieranstich auf dem Nockherberg.
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6. Erste Landtagswahl als Ministerpräsident
Quelle: dpa
Seehofer war noch nie Abgeordneter im bayerischen Landtag - und das, obwohl er Ministerpräsident ist. Bislang stand Seehofer nur für den Bundestag zur Wahl. In diesem Jahr bewirbt er sich erstmals für ein Mandat im Landtag als Direktkandidat im neu geschaffenen Stimmkreis Neuburg-Schrobenhausen in Oberbayern.
Horst Seehofer im Fernsehstudio des Bayerischen Rundfunks vor Beginn des TV-Duells gegen Christian Ude.
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7. Rückzugsort Schamhaupten
Quelle: dpa
Von den Strapazen eines bayerischen Ministerpräsidenten erholt sich Seehofer gerne in seinem Ferienhaus in Schamhaupten, einem 370-Seelen-Ort im Altmühltal. Dort im Keller steht eine Modelleisenbahn, Seehofers große Leidenschaft.Ein von ihm selbstgeschriebenes Computerprogramm sorgt dafür, dass die Züge auch im richtigen Takt über die Gleise fahren und nicht zusammenstoßen.
Seehofer besucht das Wintervolksfest der Stadt Berching im Altmühltal - gut 30 Kilometer von seinem Ferienhaus in Schamhaupten entfernt.
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8. Seehofer als Journalist
Quelle: Peter Kneffel/dpa
Im August wollte Seehofer noch unliebsame Journalisten vom WDR aus Bayern schmeißen lassen. Er hätte es besser wissen müssen: Als junger Mann war der Ministerpräsident selbst als Reporter für den Donaukurier unterwegs. Für die Ingolstädter Lokalzeitung schrieb Seehofer unter dem Kürzel see über Spiele seiner Handballmannschaft.
Die enge Verbindung zum Donaukurier besteht bis heute fort. Seehofers Sprecher Jürgen Fischer war viele Jahre Bayern-Korrespondent der Ingolstädter Zeitung.
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9. Seehofer stand wegen Merkel vor dem Karriereende
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2004 sei er politisch tot gewesen, sagt Seehofer über sich. Nach einem Streit mit Angela Merkel schien seine Karriere am Ende zu sein. Seehofer musste den Posten des CSU-Faktionsvize abgeben. Er hatte Merkels Idee von einer Kopfpauschale bei der Krankenversicherung nicht mittragen wollen. Lange sollte die Isolation aber nicht anhalten. Bereits im darauffolgenden Jahr schafft er das Comeback. Seine hohen Popularitätswerte bei den Bürgern halfen ihm dabei. Seehofer war zeitweise Deutschlands beliebtester Politiker, noch vor Merkel.
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10. Erster Mann im Staat
Quelle: dpa
Plötzlich Bundespräsident: Zumindest für 31 Tage durfte Seehofer erster Mann im Staat sein. Als Christian Wulff im Februar 2012 seinen Rücktritt erklärte, übernahm Seehofer verfassungsgemäß als damaliger Bundesratspräsident.
Am politischen Aschermittwoch, der in diese Zeit fiel, der CSU konnte Seehofer deshalb auch nicht ganz so wild wie sonst gegen seine politischen Gegner wettern. Stattdessen hielt er in der Passauer Dreiländerhalle eine eher präsidiale Rede ohne große Attacken - die kamen stattdessen von Edmund Stoiber.
Das Foto zeigt Horst Seehofer 2012 als er einen Lorbeerkranz von der Faschingsgesellschaft Hollaria Augsburg aufgesetzt bekommen hat - einen Tag danach übernahm er die Amtsgeschäfte von Christian Wulff.