Gehälteraffäre in der CSU:Die zehn Waigel-Gebote

Seit der Gehälteraffäre dürfen CSU-Abgeordnete ihr Büro nicht mehr als Familienbetrieb führen. Doch die vielen Regelungen verwirren so manchen. Mit einem Ehrenkodex soll EX-CSU-Chef Theo Waigel endlich Klarheit schaffen.

Von Frank Müller

Ex-CSU-Chef Theo Waigel soll jetzt einen Ehrenkodex für Mandatsträger der Partei ausarbeiten. Das ist eine weise Entscheidung von Horst Seehofer. Denn viele Abgeordnete werden von der Partei mit ihren drängenden Fragen ja derzeit völlig allein gelassen.

Sind 5500 Euro als Verdienst für meine Gattin auch dann in Ordnung, wenn sie gar nicht rund um die Uhr für mich gearbeitet hat? Helfe ich als Minister dem Landtag aktiv beim Sparen, wenn ich meine Frau gleich zur Staatssekretärin mache? Oder muss ich mich jetzt von ihr scheiden lassen, damit ich sie als unabhängige Geliebte einstellen kann?

Gut, dass Waigel da für Klarheit sorgen will. Ein erster Entwurf seines Kodex' wurde der SZ inzwischen zugespielt, er überrascht durch mutige, so noch nicht gehörte Erkenntnisse:

  • 10. Deine politische Familie und Deine richtige Familie sind nicht dasselbe.
  • 9. Man kann das Taschengeld für seine Kinder auch selbst bezahlen.
  • 8. Übergangsregeln sind nicht für immer gedacht.
  • 7. Wenn die Sekretärin auch das Abendbrot macht, handelt es sich vermutlich um Deine Ehefrau.
  • 6. Wenn jemand denselben Nachnamen trägt wie Du, dann könnte es Dein Sohn sein.
  • 5. Oder Deine Frau.
  • 4. Oder Dein Bruder.
  • 3. Oder Deine Mama.
  • 2. Wenn in Deinem Büro alle denselben Nachnamen tragen, dann hast Du Deine Familie zum Büro gemacht.
  • 1. Oder umgekehrt.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: