Gegen Flüchtlinge:Rechte demonstrieren in Freilassing

Wo für gewöhnlich die österreichische der deutschen Polizei kontingentweise Flüchtlinge übergibt, nahmen am Samstagnachmittag rund 300 rechtsgerichtete Demonstranten den entgegengesetzten Weg: An der Saalachbrücke zwischen Freilassing und Salzburg übergab die deutsche Polizei die Verantwortung für den Protestzug an ihre österreichischen Kollegen, weil die Abschlusskundgebung an der ehemaligen Zollstation auf österreichischem Boden stattfand. Die einstündige Demonstration unter dem Motto "Wir sind die Grenze" verlief nach Polizeiangaben reibungslos. Die Freilassinger ignorierten die angereisten Demonstranten weitgehend, die sich mit Fahnen als Anhänger der rassistischen "Identitären Bewegung" zu erkennen gaben. Ein Großteil der Neonazi-Szene hatte sich nach den Erkenntnissen der Polizei für den Tag auf eine Demonstration in Leipzig konzentriert, an deren Rand es zu heftigen Krawallen kam.

Unterdessen sind die in den vergangenen Wochen stark schwankenden Flüchtlingszahlen am Grenzübergang Freilassing zum Wochenende hin extrem gezurückgegangen. Wie das Landratsamt des Berchtesgadener Lands mitteilte, kamen dort an einem Tag nur 27 Flüchtlinge an. 200 Flüchtlinge wurden am Samstag mit Bussen aus dem niederbayerischen Passau in die zuvor praktisch leere Freilassinger Notunterkunft gebracht.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: