Fusion:Reform der Insolvenz- und Schuldnerberatung

Wohlfahrtsverbände, die sich um Menschen mit finanziellen Problemen kümmern, forderten es bereits seit längerem: die Zusammenlegung der Schuldner- mit der Insolvenzberatung. Am Dienstag stellte das Kabinett die Weichen dafür. "Damit können Menschen, die sich in einer finanziellen Notlage befinden und überschuldet sind, Hilfe aus einer Hand erhalten", sagte Sozialministerin Emilia Müller (CSU). Laien können ohnehin beide Beratungsformen nur schwer auseinanderhalten. Doch es gibt da zentrale Unterschiede: Die Schuldnerberatung dient letztlich dazu, eine Privatinsolvenz durch rechtzeitige Gegenmaßnahmen zu vermeiden, die Insolvenzberatung greift dort, wo solche Gegenmaßnahmen nicht mehr helfen. "In der konkreten Arbeit lässt sich das aber kaum trennen", sagte Müller, die Übergänge seien fließend. Grüne und SPD im Landtag bezeichneten den Kabinettsbeschluss als "verspätet". Aus Geiz seien sieben Jahre verschenkt worden. Nun gehe es darum, die Reform mit ausreichend finanziellen Mitteln zu hinterlegen. Laut SPD waren 2016 in Bayern 789 145 Personen überschuldet.

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