Freie Wähler:Hubert Aiwanger = Mr. Alternativlos

Bundesversammlung der Freien Wähler

88 Prozent in Geiselwind: Die Freien Wähler haben trotz ihres schlechten Ergebnisses bei der Bundestagswahl ihren Bundesvorsitzenden Hubert Aiwanger wiedergewählt

(Foto: dpa)

Erst kam die Enttäuschung bei der Landtagswahl. Dann scheiterten die Freien Wähler auch bei der Bundestagswahl deutlich an ihren Zielen. Doch von Rückzug will Parteichef Hubert Aiwanger nichts wissen. Nun geben ihm die Mitglieder recht.

Die Freien Wähler sind am Samstag an einem kleinen Ort zusammengekommen, der vor alllem für seinen großen Vergnügungspark bekannt ist, um dort allerdings recht freudlos Bilanz zu ziehen. Im unterfränkischen Geiselwind analysierten sie die Landtagswahl in Bayern und die Bundestagswahl. Im Maximilaneum war die Fraktion dabei geschrumpft, von 21 auf nunmehr 19 Mitglieder. Und in den Bundestag wollten gerade einmal 1 Prozent der Wähler die Partei schicken. Neben der konservativen Neugründung "Alternative für Deutschland" konnten sie sich nicht ansatzweise behaupten und scheiterte an der Fünfprozenthürde.

Dennoch: Hubert Aiwanger, Partei- und Fraktionschef in Bayern, auch Parteichef im Bund und das Gesicht der Freien Wähler, ist von seinen Parteimitgliedern als Bundesvorsitzender wiedergewählt worden. Er erhielt 88 Prozent der Stimmen. Einen Gegenkandidaten gab es nicht.

Die Entscheidung, erstmals für den Bundestag zu kandidieren, war nicht unumstritten gewesen. Aiwanger verteidigte den Schritt: Es sei eine Frage der Glaubwürdigkeit, sich auch auf Bundesebene Wahlen zu stellen.

In Bayern kämpfen die Freien Wähler jetzt weiter für die Wahlfreiheit zwischen acht- und neunjährigem Gymnasium. Für ihr geplantes Volksbegehren gebe es mittlerweile an die 20.000 Unterschriften, berichtete Aiwanger. Nötig sind mehr als 25.000.

Gleichzeitig blicken sie nach vorne auf die Wahl zum Europaparlament im kommenden Jahr - allerdings mit offenbar gedämpften Erwartungen.Wie in der vergangenen Woche bekannt wurde, bereiten sie derzeit eine Klage gegen die dort geltende Dreiprozenthürde vor.

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