Flugzeug-Wracks im Starnberger See:Suche unter Wasser

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Ein US-Team möchte die Überreste von 1945 abgestürzten Piloten bergen - es schlummern noch weitere Kriegsrelikte im Starnberger See.

Christian Deussing

Noch immer suchen zwei amerikanische Familien nach vermissten Angehörigen, die vermutlich in den letzten Kriegstagen 1945 mit ihren Flugzeugen in den Starnberger See und in den Ammersee abgestürzt sind.

Spaziergänger am Starnberger See (Foto: Foto: dpa)

Nun wollen Experten des US-Unternehmens Underwater Admiralty Sciences (UAS) mit Unterwasserkameras und Sonargeräten die Wracks in diesen Seen orten - und im kommenden Jahr womöglich bergen.

Für die Suchaktion wurde eigens in Bayern ein acht Meter langer Katamaran gebaut, der noch in dieser Woche seine Mission auf dem Starnberger See beginnen und mit Schallmessungen die Absturzstelle des Flugzeuges der US-Luftwaffe ausfindig machen soll.

Zum genauen Typ oder ob die Maschine damals abgeschossen worden ist, wollte sich am Montag der frühere Luftwaffen-Oberst Wilhelm Göbel, der die Suchaktion maßgeblich begleitet, noch nicht äußern. Er ist ehrenamtlich als Historiker für die "Gemeinschaft der Flieger deutscher Streitkräfte" tätig.

Altlasten im See

Nach seinen Angaben haben die amerikanischen Hinterbliebenen eine Veteranen-Stiftung in den USA eingeschaltet, die wiederum die Such- und Bergungsfirma UAS mit Sitz in Seattle für die Aktion in Bayern beauftragt hat.

Nach Auskunft der Kreisbehörden Starnberg und Landsberg konnten mit Hilfe dieses Unternehmens zahlreiche Flug- und Schiffsunfälle in den USA und Kanada aufgeklärt werden.

Die hiesigen Behörden erhoffen sich von der Wracksuche auch einen wichtigen Nebeneffekt: dass gefährliche Altlasten aus dem Zweiten Weltkrieg, die auf den Grund im Starnberger See und Ammersee schlummern dürften, entdeckt und dann beseitigt werden könnten. Erst vor kurzem musste vor Niederpöcking ein scharfer Torpedo gesprengt werden.

Wer über versunkene Flugzeuge, Schiffe oder andere Unterwasserhindernisse in beiden Seen Angaben machen kann, wird gebeten, sich unter den Telefonnummern 08151/148-321 oder 08191/129 233 bei besagten Landratsämtern zu melden.

© SZ vom 28.10.2008/odg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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