Flüchtlingsdebatte:Viechtacher CSU greift Generalsekretär an

Von Andreas Glas, Viechtach

In einem Schreiben an Parteichef Horst Seehofer hat sich der CSU-Ortsverband Viechtach (Landkreis Regen) heftig über die Wortwahl einiger CSU-Politiker in der Flüchtlingsdebatte beschwert. "Unsere Mitglieder haben kein Verständnis dafür, dass manche CSU-Politiker nur noch auf unsere Bundeskanzlerin schimpfen" und "sich mit rechten Parolen glauben profilieren zu müssen", heißt es in dem Positionspapier. Und weiter: "Wir müssen nicht jeden Rechtsradikalen in unseren Reihen haben." Als "abschreckendes Beispiel" bezeichnet der Viechtacher Ortsverband in seinem Schreiben den CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer, der für seine scharfen Sprüche zur Flüchtlingspolitik bekannt ist. Für besonders großen Wirbel hatte Scheuer im September gesorgt, als er sagte, das Schlimmste sei "ein fußballspielender, ministrierender Senegalese, der über drei Jahre da ist. Weil den wirst du nie wieder abschieben". Weil mehrere Mitglieder des Viechtacher CSU-Ortsverbands ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe tätig seien, habe man das Schreiben an den Parteichef bewusst öffentlich gemacht, um eine Diskussion anzustimmen, sagte Ortsverbandschef Alois Pinzl. Außerdem bestätigte Pinzl, dass Generalsekretär Scheuer ihn bereits angerufen und die Viechtacher CSU um ein klärendes Gespräch gebeten habe. Das Gespräch werde im Dezember stattfinden, sagte Pinzl.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: