Ein rätselhaftes Bündnis verwirrt derzeit die Wähler in Bayern. Das Bündnis zur Förderung bayerischer Beziehungshygiene - kurz: BFBB - hat in zahlreichen Städten Werbeplakate aufgehängt. Zu sehen ist ein Mann mit Hut und Lederhose. Er putzt sich die Hände an einem Stofftuch ab und lächelt verschmitzt. Zwei dicke Geldbündel liegen neben ihm, in Großbuchstaben heißt es: "Weil eine Hand die andere wäscht."
So mancher Bürger mag da überlegen: Welcher Politiker ist so dreist, die eigenen Sauereien offen zuzugeben und damit auch noch zu werben? In den acht bayrischen Städten, in denen die Plakate aufgehängt wurden, hat man vom BFBB bislang nicht gehört. Viele rätseln, wer hinter der Aktion stecken könnte. Doch keine Adresse, keine Webseite, nicht der kleinste Hinweis auf den Urheber ist auf den Plakaten zu finden. Wer im Internet nach dem BFBB sucht, landet auf der Webseite des Büros für biologische Bestandsaufnahme - ein Hamburger Unternehmen für Naturschutz-Gutachten. Offenbar eine falsche Fährte.
Auf den zweiten Blick kommt einem der Lederhosen-Bayer auf den Plakaten dann doch bekannt vor: Ist das nicht Christoph Süß, der Moderator der BR-Sendung quer, der da von den Litfaßsäulen und Plakatwänden lächelt? "Die Vermutung ist richtig", bestätigt Wolfgang Mezger, Redaktionsleiter des Politmagazins. Auf Facebook postete quer einen ersten Hinweis dazu. Ein User kommentiert begeistert: "Endlich mal eine Partei, der man vertrauen und die man bedenkenlos wählen kann."
Das BFBB ist eine Erfindung von quer, das sich mit den Plakaten aus der Sommerpause zurückmeldet. Nach einigen Tagen soll die Aktion durch ein weiteres Plakat erklärt werden. Für den ein oder anderen, der im Geiste schon sein Kreuz beim BFBB gemacht hat, wird dann wohl die böse Überraschung kommen - Spezlwirtschaft wird er aber vielleicht auch bei der ein oder anderen echten Parteien finden. Wenn auch nicht so öffentlich.