FDP in Bayern:Münchner Unternehmer neuer Chef

Landesparteitag der FDP in Bayern

Der neue bayerische FDP-Landesvorsitzende: der Münchner Unternehmer Albert Duin.

(Foto: dpa)

Faustdicke Überraschung bei der FDP in Bayern: Der Münchner Albert Duin ist zum neuen Landeschef gewählt worden. Diese Personalentscheidung sorgte am Samstag auf dem Parteitag in Bamberg für einen echten Paukenschlag.

Für die bayerische FDP war es eine kleine Sensation: Der Münchner Unternehmer Albert Duin ist am Samstag auf dem Parteitag in Bamberg zum neuen Landeschef gewählt worden.

Wochenlang hatte es so ausgesehen, als würde Ex-Fraktionschef Thomas Hacker den Chefposten mühelos erobern können. Die Delegierten entschieden sich aber für einen klaren personellen Schnitt nach den verheerenden Wahlniederlagen im September. Die FDP hatte den Wiedereinzug sowohl in den Land- als auch in den Bundestag verpasst.

Danach hatte die noch amtierende Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger ihren Rückzug als Landeschefin angekündigt. "Ich bin angetreten, um die Partei aufzuwecken", sagte Duin nach seiner Wahl. Er war bislang lediglich in der Münchner FDP engagiert und hat kein Mandat inne. "Der Neustart der FDP muss von der Basis ausgehen."

Der 60 Jahre alte Unternehmer kündigte an, alle Mitglieder kontaktieren zu wollen, auch alle Kreis- und Bezirksverbände wolle er in die Erneuerung einbeziehen. "Um die FDP wieder breiter gesamtgesellschaftlich zu verankern, möchte ich Gespräche mit den Kammern, den Gewerkschaften und auch den demokratischen Parteien ohne Scheuklappen führen." "Das kam sehr überraschend", kommentierte Ex-Wirtschaftsminister Martin Zeil das Ergebnis.

"Es hätte mich gefreut, wenn Thomas Hacker gewählt worden wäre. Aber die Partei hat anders entschieden." Hacker selbst sagte, es gehe "um die liberale Sache". Er akzeptiere die Entscheidung der Delegierten. Hacker bekam nur 157 Stimmen, sein überraschend angetretener Herausforderer Duin 205. Zum neuen Generalsekretär wurde der Münchner FDP-Chef Daniel Föst gewählt. Er bekam 71,58 Prozent der Stimmen. Der 37-Jährige folgt auf die ehemalige Bundestagsabgeordnete Miriam Gruß. Der in Schweinfurt geborene Föst ist selbstständiger Unternehmer.

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