Fall Mollath:Bilder aus der Geschlossenen

Aus der Psychiatrie, in der Gustl Mollath sieben Jahre im Maßregelvollzug leben musste, dringt kaum etwas nach außen. Die Berichterstattung ist schwierig, Bildaufnahmen sind Journalisten untersagt. Die hier erstmals veröffentlichten Aufnahmen stammen von einem Mitinsassen.

Von Olaf Przybilla

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Aus der Psychiatrie, in der Gustl Mollath sieben Jahre im Maßregelvollzug leben musste, dringt kaum etwas nach außen. Die Berichterstattung ist schwierig, Bildaufnahmen sind Journalisten untersagt. Die hier erstmals veröffentlichten Aufnahmen stammen von einem Mitinsassen. 

Gustl Ferdinand Mollath wurde am 14. Februar 2005 ins Bezirkskrankenhaus Bayreuth zur Begutachtung eingewiesen. Von März 2006 an war er dort erneut untergebracht. Nach einer zwischenzeitlichen Verlegung nach Straubing kehrte er am 14. Mai 2009 zurück in die Forensische Abteilung nach Bayreuth. Dort lebte er bis zum 6. August 2013 im Maßregelvollzug. Der Leiter der dortigen Forensischen Psychiatrie, Klaus Leipziger, hat das psychiatrische Erstgutachten erstellt, das sich die 7. Strafkammer des Landgerichts Nürnberg-Fürth im August 2006 umfänglich zu eigen gemacht hat.

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Die Berichterstattung aus der Klinik war schwierig. Aufnahmegeräte waren in Mollaths Abteilung nicht gestattet, die Aufzeichnung von Gesprächen nicht möglich. Die Gesprächszeiten - auch Telefonate mit Mollath - waren strikt reglementiert. Auch Bildaufnahmen waren Journalisten untersagt. Weil sie für Gespräche mit Gustl Mollath in ein Besucherzimmer geführt wurden, war ein Einblick in die Zustände in der geschlossenen Abteilung und die Lebensumstände Mollaths kaum möglich.

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Die hier publizierten Aufnahmen stammen von einem ehemaligen Mitinsassen Mollaths. Im Gegensatz zu Mollath, so schilderte es der frühere Mitinsasse, habe er während seiner Unterbringung beschlossen, mit dem Klinikpersonal zu kooperieren. Ihm gewährte Lockerungen - die Mollath nicht gewährt worden seien - seien die Folge gewesen. Auf diese Weise sei es ihm gelungen, die Aufnahmen zu machen. Die Zustände in der Klinik dokumentieren zu können, habe ihn "am Leben gehalten", sagte der frühere Mitinsasse. Er war mehrere Jahre in der Bezirksklinik untergebracht, inzwischen ist er auf freiem Fuß. Er habe alles getan, was ihm befohlen worden sei, um diesen Ort wieder verlassen zu können. Und er habe viele Insassen kennengelernt, die während ihrer Unterbringung den Wunsch geäußert hätten, lieber in einem Gefängnis eingesperrt zu sein.

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Fall Mollath:Gustl Mollath in der Psychiatrie

Auf diesem Bild ist Mollath im Hintergrund bei einem Hofgang zu sehen.

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Die Mauer mit Stacheldraht, neben der man Mollath beim Hofgang sieht, wurde inzwischen niedergerissen. Die neue Lösung sieht moderner aus, sagt der Exinsasse, wie die Hofgänger dort mit Kameras überwacht würden, empfinde er aber als "noch beklemmender". 

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Mit dem oben abgebildeten Strick habe sich ein Insasse das Leben zu nehmen versucht, berichtet der Exinsasse. Auch andere Mitpatienten berichteten von Suiziden und Suizidversuchen in der Klinik.

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Mitinsassen berichteten, die Kleiderversorgung sei zum Teil beschämend, der Schuh eines Patienten wurde provisorisch repariert. 

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Im Bild das ehemalige Zimmer von Mollath. Lange habe er sich ein Zimmer mit zum Teil schwerkranken Insassen teilen müssen, sagt der Exinsasse. Mollath hatte oft darüber geklagt, wie schwer ihn dieser Zustand belaste.

© Süddeutsche.de/segi
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