Ex-Landrat Kreidl:240.000 Euro im Vier-Augen-Gespräch

Jakob Kreidl

Affären ohne Ende: Es gibt Neues von Ex-Landrat Jakob Kreidl.

(Foto: Andreas Gebert/dpa)

Er ist schon längst nicht mehr im Amt und noch immer kommen neue Affären hinzu: In einem Vier-Augen-Gespräch hat der frühere Miesbacher Landrat Jakob Kreidl einem Schulleiter 240.000 Euro für Baumaßnahmen versprochen. Ohne den Kreistag zu informieren,

Von Hans Kratzer, Miesbach

In der Finanzaffäre um den ehemaligen Miesbacher CSU-Landrat Jakob Kreidl ist ein weiterer Regelverstoß bekannt geworden. Nicht nur, dass Kreidl 1,7 Millionen Euro pflichtwidrig für Spenden, überzogene Geschenke und unzulässige Käufe ausgegeben haben soll. Im Kreisausschuss kam jetzt auf den Tisch, dass Kreidl dem Leiter der Landwirtschaftsschule in Holzkirchen eine finanzielle Zusage gegeben hat, ohne die Kämmerei und den Kreistag darüber in Kenntnis zu setzen. Deshalb muss der Landkreis nachträglich weitere 240 000 Euro für die Schule berappen.

Gut 1,1 Millionen Euro sollte die Ausstattung der Landwirtschaftsschule gemäß der Wunschliste kosten. Der Kreistag genehmigte aber nur 600 000 Euro. Nach einer neuen Kalkulation betrugen die Kosten immer noch 840 000 Euro - weit mehr als genehmigt. Der Schulleiter wandte sich deshalb an den Landrat Kreidl und erhielt von ihm unter vier Augen die Zusicherung, die zusätzlichen Finanzmittel würden im Haushalt 2015 bereitgestellt.

"Das ist nicht schön gelaufen", sagte Landrat Wolfgang Rzehak (Grüne) im Kreisausschuss. Die Kreisräte segneten die Mehrkosten zähneknirschend ab. Er hoffe, sagte Rzehak der SZ, dass nicht noch mehr solche "Überraschungen" auftauchten. Der Landkreis Miesbach ist mit knapp 120 Millionen Euro Verbindlichkeiten der am höchsten verschuldete Landkreis in Bayern.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: