Auftritt für die AfD:Henkel wird Freien Wählern untreu

Nach Adenauer-Enkel Werhahn verlieren die Freien Wähler im Wahlkampf eine weitere Galionsfigur: Der frühere BDI-Präsident Hans-Olaf Henkel tritt nun bei einer anderen Partei auf.

Der frühere Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Olaf Henkel, tritt bei der eurokritischen Alternative für Deutschland (AfD) auf. Am 10. Juli wird Henkel Hauptredner bei einer AfD-Veranstaltung in München sein, wie die Partei ankündigte. Dagegen wird es weitere Auftritte Henkels für die Freien Wähler (FW) offenbar nicht geben: "Eher nein", antwortete FW-Parteichef Hubert Aiwanger am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa.

Henkel war einst FDP-nah, wollte dann selbst eine Anti-Euro-Partei gründen, bevor er sich 2011 den Freien Wählern zuwandte. Offenbar behagt dem ehemaligen Industriepräsidenten aber inzwischen die AfD mehr als die Freien Wähler. Bei den FW waren Henkels Vorschläge für einen Nord-Euro und einen Süd-Euro auf wenig Gegenliebe gestoßen.

Im Juni hatte bereits Adenauer-Enkel Stephan Werhahn als FW-Spitzenkandidat hingeworfen und angekündigt, er wolle zur CDU zurückkehren. Dennoch ist Aiwanger zuversichtlich. Der Bundeswahlausschuss ließ die FW zur Bundestagswahl zu, ohne Unterstützerunterschriften anzufordern. In Bayern kann die Partei bei der Wahl am 15. September allen Umfragen zufolge wieder in den Landtag einziehen.

Mitglieder der Alternative für Deutschland, für die Henkel jetzt auftritt, beschuldigen dagegen ausgerechnet den bayerischen Landesvorstand, die Parteibasis zu terrorisieren. Die Teilnahme an der Bundestagswahl ist in Gefahr.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: