Essenbach:Niederbayern-CSU auf Chefsuche

Für die Nachfolge von Manfred Weber gibt es mehrere Kandidaten

Auch in der Niederbayern-CSU wird am Samstag der Vorsitzende gewählt - wenn auch wohl nur für einen kurzen Zeitraum: Der bisherige Bezirkschef Manfred Weber soll im November als stellvertretender Parteivorsitzender in den engsten Führungszirkel der CSU aufrücken, auf besonderen Wunsch von Parteichef Horst Seehofer. Beide Ämter sind laut Satzung nicht miteinander vereinbar. Von 2008 an hat Weber, inzwischen auch Vorsitzender der EVP-Fraktion im Europaparlament, die niederbayerische CSU geführt und ihre Reihen geschlossen wie in nur wenigen anderen Bezirksverbänden. Es ist davon auszugehen, dass ihn seine Basis mit einem hervorragenden Ergebnis nach München schicken wird.

Dass sich Weber, 43, am Wochenende in Essenbach bei Landshut noch einmal bestätigen lassen wird, hat zwei Gründe: Zum einen will er den Delegierten auf dem Parteitag im November nicht vorgreifen und sich dort mit der Absicherung als amtierender Bezirkschef zur Wahl stellen; zum anderen bleibt der Niederbayern-CSU mehr Zeit, einen Nachfolger zu finden. Im Moment verhalten sich alle Anwärter noch ruhig, doch hinter den Kulissen hat das Tauziehen längst begonnen. Als aussichtsreiche Bewerber gelten CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer aus Passau und Kultusstaatssekretär Bernd Sibler aus Deggendorf. Aber auch der Straubinger Oberbürgermeister Markus Pannermayr wird gehandelt. Sollte er sich zu einer Kandidatur entschließen, werden ihm in CSU-Kreisen derzeit sogar die besten Chancen eingeräumt. Allerdings würde sich dann automatisch die Frage stellen, ob Pannermayr die Kommunalpolitik auf absehbare Zeit nicht verlassen müsste. Als weiterer Bewerber aus Straubing wäre Josef Zellmeier denkbar, der parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landtagsfraktion.

Als Übergangskandidaten werden der Passauer Landrat Franz Meyer, 62, sowie der Rottaler Bundestagsabgeordnete Max Straubinger, 60, genannt. Der vermutlich größte Favorit hat bereits abgelehnt: Der Deggendorfer Landrat Christian Bernreiter will sich auf seine überparteiliche Rolle als Präsident des bayerischen Landkreistags konzentrieren. Mit dieser Begründung soll Bernreiter auch bereits das Angebot als CSU-Vize ausgeschlagen haben. Webers Nachfolge wird voraussichtlich Anfang kommenden Jahres geklärt.

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