Für den G-7-Gipfel im Hotel Schloss Elmau am 7. und 8. Juni werden bis zu 19 100 Polizisten im Einsatz sein. Neben den 17 000 deutschen Beamten werden auch 2100 Kollegen aus Österreich für das Treffen der sieben westlichen Staats- und Regierungschefs zur Verfügung stehen. Diese Zahlen gab Innenminister Joachim Herrmann am Mittwoch im Landtag bekannt. Bisher sprach seine Behörde von maximal 15 000 Polizisten, die Kanzlerin Angela Merkel und ihre Gäste schützen und für einen reibungslosen Ablauf des Gipfels sowie der Proteste sorgen sollen.
Vor allem zwei Gruppen machten ein so massives Aufgebot nötig, sagte Herrmann im Innenausschuss: islamistische Terroristen und gewaltbereite Gipfelkritiker. Letztere sollten auf keinen Fall in Camps unterschlüpfen können, betonte er. Das gelte immer noch, auch wenn die Gipfelgegner eine Wiese für ein Zeltlager gefunden haben.
G-7-Gipfel in Elmau:Zaungast Obama
Sieben Kilometer Maschendraht sollen beim G-7-Gipfel im Juni in Elmau die Staats- und Regierungschefs vor ungebetenen Besuchern schützen. Schon jetzt sind Wanderer unterwegs, die mehr suchen als Ruhe in der Natur.
Wie Gipfel-Gegner abgehalten werden sollen
Die Gemeinde Garmisch-Partenkirchen prüft gerade den Antrag für die Errichtung eines Camps für etwa 1000 Personen in den Loisach-Auen. Bürgermeisterin Sigrid Meierhofer hat bisher keine Zweifel daran gelassen, dass sie in ihrem Ort kein Zeltlager haben will. "Wir brauchen gute Gründe, um das abzulehnen", sagte sie am Mittwoch. Bei der Suche kann sie mit Sicherheit auf die Hilfe von Polizei und Innenministerium hoffen.
Herrmann will auch dafür sorgen, wilde Camps von Gegnern umgehend aufzulösen, so es welche geben sollte. Diese sollen während des Gipfels zudem keinesfalls in Sicht- oder Hörweite der Staatsgäste kommen. Das Landratsamt Garmisch-Partenkirchen hat einen Sicherheitsbereich um das Hotel ausgewiesen, den nur autorisierte Personen betreten dürfen. Die Grünen kritisierten diese Abschottung als "Demonstrationsverbot".
Elmau:Schwarzbau neben dem G-7-Tagungshotel
Neuer Ärger für Dietrich Müller-Elmau: Der Eigentümer des G-7-Tagungshotels hat eine Alm ohne Genehmigung aufgestockt und gerät zunehmend in die Kritik. Der Hotelier sieht sich dagegen als Opfer einer Hetzkampagne.
In den Tagen vor und während des G-7-Treffens wird die Polizei aber nicht nur die Gäste abschirmen, sondern auch den Verkehr regeln. Herrmann kündigte "zahlreiche Einschränkungen und temporäre Sperrungen" im Werdenfelser Land an. Für den Fernverkehr werde die Region nicht passierbar sein. Wann die vom Bundesinnenministerium verfügten Grenzkontrollen starten, konnte Herrmann nicht sagen. Allerdings muss in den Pfingstferien beim Rückreiseverkehr aus Italien mit massiven Kontrollen und auch Staus gerechnet werden.