Einstige CSU-Rebellin:Gabriele Pauli will Bürgermeisterin auf Sylt werden

Pk Gabriele Pauli

Gabriele Pauli will Bürgermeisterin auf Sylt werden. Eine kleine Wohnung hat sie schon.

(Foto: dpa)

Eine Partei hat sie nicht mehr - dafür große Pläne: Gabriele Pauli will Bürgermeisterin werden. Und zwar auf Sylt. Bevor sie jedoch kandidieren kann, muss sie eine Hürde überwinden.

  • Gabriele Pauli hat große Pläne: Sie will sich im November zur Bürgermeisterin von Sylt wählen lassen.
  • Sie will sich unter anderem für Küstenschutz und die Entwicklung des Tourismus einsetzen.

Ohne die Unterschriften der Einwohner kann Pauli nicht kandidieren

Die frühere CSU-Rebellin Gabriele Pauli will Bürgermeisterin auf Sylt werden. "Ja, ich werde kandidieren. Es ist eine Herzensentscheidung. Sylt ist allen Einsatz wert", sagte die 57-Jährige der Sylter Rundschau. Bevor die inzwischen parteilose Politikerin aber kandidieren kann, benötigt sie noch 135 Unterschriften von Einwohnern der Gemeinde Sylt. Die will die Altlandrätin des Kreises Fürth von Donnerstag an auf dem Westerländer Hausfrauen-Markt sammeln.

Im Wahlkampf wolle sie vor allem die Haushaltslage von Sylt zum Thema machen, sagte Pauli der Zeitung. Sollte sie am 14. Dezember zur Bürgermeisterin gewählt werden, will sie Geld einsparen und für Soziales und Familien ausgeben. Weitere wichtige Themen sind demnach für sie die Verbesserung der medizinischen Versorgung, der Küstenschutz, sowie die Entwicklung des Tourismus.

Im Hinblick auf ihre Chancen bei der Bürgermeisterwahl gibt sich die ehemalige Landtagsabgeordnete optimistisch: "In Bayern war ich zunächst auch ein Newcomer, wurde aber dann doch hervorragend gewählt", sagte sie. Gabriele Pauli wurde als Deutschlands jüngste Landrätin bekannt und als die Frau, die 2007 zum Sturz des damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU) beitrug - eine Rolle, deren Bedeutung sie heute eher herunterspielt.

Auf Sylt hat Pauli schon eine Wohnung

Nach dem Austritt aus der CSU zog Pauli 2008 für die Freien Wähler in den bayerischen Landtag ein. Sie war auch deren Spitzenkandidatin für die Europawahl, überwarf sich aber mit der Partei. Auch mit einer eigenen Partei, der Freien Union, scheiterte Pauli.

Die alten glamourösen Zeiten scheinen jetzt im beginnenden Wahlkampf aber passé zu sein. In der Sylter Rundschau plädiert die promovierte Politologin für eine effiziente Verwaltungsstruktur und eine intensivere Vermarktung touristischer Winter-Angebote. Bayern scheint sie bereits weitestgehend hinter sich gelassen zu haben: "Ich bin schon auf Sylt sesshaft geworden, habe eine kleine Wohnung bei einer Freundin gefunden - und werde entsprechend oft hier und nur noch selten in München sein."

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