Bundestagswahl 2017:CSU stürzt in Bayern auf 38,5 Prozent ab

Election Night: Bavarian Christian Democrats (CSU)

Druck von links und rechts: Die CSU hat bei der Bundestagswahl mehr als zehn Prozentpunkte verloren.

(Foto: Getty Images)

Parteichef Seehofer spricht mit Blick auf die Landtagswahl 2018 von einer "schwierigen Zeit". Die AfD wird der Prognose zufolge auch in Bayern drittstärkste Kraft.

Die CSU hat bei der Bundestagswahl dramatisch an Stimmen verloren, sie schnitt so schwach ab wie seit 1949 nicht mehr. Die Christsozialen kommen nach der ersten Prognose des Bayerischen Fernsehens nur auf 38,5 Prozent der Stimmen. Bei der Bundestagswahl 2013 kam die CSU noch auf 49,3 Prozent der Zweitstimmen.

Schon vor der Wahl hatte Parteichef Horst Seehofer die Sorge geäußert, dass Wähler am rechten Rand zur AfD abwandern könnten. Die AfD macht der CSU schon länger zu schaffen, im Wahlkampf legte sie von Umfrage zu Umfrage in Bayern zu.

Seehofer: "Für uns ist diese Zeit besonders wichtig"

Parteichef Horst Seehofer sagte nach der ersten Prognose: "Wir werden keinen falschen Kompromiss eingehen, um unseren Bayern-Plan durchzusetzen." Die CSU werde geschlossen in die Verhandlungen gehen. Seehofer spricht von einer "schwierigen Zeit", die kommen werde: "Für uns ist diese Zeit besonders wichtig - wegen der Landtagswahl 2018."

Der frühere CSU-Chef Erwin Huber hat das Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl als "Katastrophe" bezeichnet. Es sei falsch gewesen, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit einem Bein zu unterstützen und mit dem anderen zu attackieren, kritisierte Huber im BR. "So eine Schaukelpolitik irritiert die Wähler." Seehofer und die CSU hatten im Bundestagswahlkampf einen Spagat versucht. Nach langem Krach mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) über die Flüchtlingspolitik hatte Seehofer Anfang des Jahres wieder den Schulterschluss mit Merkel gesucht.

So schneiden die anderen Parteien in Bayern ab

Die AfD kommt den Hochrechnungen zufolge in Bayern auf 12,5 Prozent (2013: 4,3 Prozent), bundesweit erreichte die Partei 13,5 Prozent.

Die SPD kam in Bayern laut Bayerischem Rundfunk auf 15 Prozent (2013: 20,0). Die Grünen erreichten 10,5 Prozent (2013: 8,4), die FDP 10 Prozent (2013: 5,1) und die Linke 6,5 Prozent (2013: 3,8). Für die CSU und Seehofer persönlich ist dies ein sehr schlechtes Signal, da in einem Jahr ein neuer Landtag gewählt wird. Dort droht der CSU wieder, wie 2008, der Verlust der absoluten Mehrheit.

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