Drei Anschläge:Nürnberger gedenken der NSU-Opfer

In Nürnberg haben rund 250 Menschen der Opfer der Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) gedacht. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi erinnerten die Demonstranten an den gewaltsamen Tod des Imbissbetreibers Ismail Yasar und des Schneiders Abdurrahim Özüdogru. Anlass war der zehnte Todestag Yasars am vergangenen Dienstag. Die Demonstranten zogen an den Tatorten der beiden Morde vorbei und versammelten sich anschließend zu einem Straßenfest unter dem Motto "Gegen Rassismus und Diskriminierung". Nach Angaben der Polizei gab es keine Zwischenfälle. Yasar wurde laut Bundesanwaltschaft am Vormittag des 9. Juni 2005 von den mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos in seinem Döner-Imbiss erschossen. Abdurrahim Özüdogru fiel am 13. Juni 2001 in seiner Schneiderei einem Anschlag zum Opfer. Bereits im September 2000 war der Blumenhändler Enver Simsek in Nürnberg erschossen worden.

Seit rund zwei Jahren werden die Verbrechen der rechten Terrorzelle NSU in einem Prozess vor dem Oberlandesgericht München verhandelt. Hauptangeklagte ist die einzige Überlebende des Terrortrios, Beate Zschäpe. Sie muss sich als Mittäterin an insgesamt zehn überwiegend rassistisch motivierten Morden und zwei Sprengstoffanschlägen verantworten.

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