Drama in Unterfranken:Auto rast in Familie und tötet Mutter und Kind

Erst soll das Auto gegen eine Mauer geprallt sein, dann raste es in eine Familie: Ein 51-Jähriger ist mit seinem Wagen im unterfränkischen Alzenau in eine Gruppe Spaziergänger gefahren. Eine Frau und ihr siebenjähriger Sohn sind tot, der Vater der Familie und ein weiterer Sohn wurden schwer verletzt.

Es ist das tragische Ende eines Sonntagsspaziergangs. Am Unfallort liegen Trümmer, ein menschlicher Körper liegt zugedeckt neben einem völlig zerstörten Auto. Der Wagen ist in der Innenstadt des unterfränkischen Alzenau nach einem Aufprall gegen eine Mauer in eine vierköpfige Familie gerast und hat die 36 Jahre alte Mutter und ihren siebenjährigen Sohn getötet.

Autofahrer rast in Familie - Mutter und Kind tot

Rettungskräfte und das Wrack des völlig zertrümmerten Autos: Aus bisher ungeklärter Ursache verlor der Fahrer die Kontrolle über das Fahrzeug. Bei dem Unfall starben eine Mutter und ihr Sohn.

(Foto: dpa)

Der 44 Jahre alte Vater und der jüngere, fünfjährige Sohn wurden schwer verletzt. Auch der 51 Jahre alte Fahrer des Wagens erlitt schwere Verletzungen. Rettungshubschrauber waren im Einsatz. Am Abend befand sich nach Polizeiangaben keiner der Verletzten mehr in akuter Lebensgefahr.

Die Polizei geht nun davon aus, dass der Autofahrer mutmaßlich einen Schlaganfall am Steuer erlitten hat. Dann raste der Mann mit seinem Wagen unkontrolliert über eine Verkehrsinsel und gegen eine Hauswand, ehe er in die Familie schleuderte, die auf dem Gehsteig einen Spaziergang unternahm. "Der Autofahrer war laut Zeugen sehr schnell", sagt Polizeisprecher Michael Zimmer. Bremsspuren gebe es nicht.

Der 74-jährige Kurt Krämer hat gehört, wie der Fahrer am Nachbarhaus gegen die Wand prallte. Davon zeugt noch ein stark verbeultes Kellerfenster. "Es gab einen schweren Knall, als ob jemand einen Kracher in die Kanalisation geworfen hätte", sagt er. Nach dem Aufprall wird die Limousine weggeschleudert, direkt in die Familie beim Spaziergang am Sonntagnachmittag auf dem Gehweg, der Wagen schleift die Mutter und den Siebenjährigen mehrere Meter mit. Krämer hört Schreie von Verletzten.

"Das Auto wurde genau dorthin geschleudert, wo die Familie unterwegs war", sagt Polizeisprecher Zimmer. Der 51-Jährige war zuvor nach Zeugenangaben viel zu schnell in einer 30er-Zone unterwegs gewesen und hatte die Verkehrsinsel eines Kreisverkehrs überfahren. Der Fahrer müsse ohne zu Lenken herangeschossen sein, meinte Anwohner Krämer.

Der 51-Jährige wurde in seinem Auto eingeklemmt und musste befreit werden. Die Fahrerseite der Limousine war völlig zerstört. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde ein Sachverständiger zur Ermittlung des Unfallhergangs herangezogen. Ein Kriseninterventionsteam kümmert sich um Zeugen und Hinterbliebene.

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