Die Woche:Held der Woche

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Buddha ist in Deutschland schon lange populär, vor allem als Dekoartikel und Quelle weiser Aphorismen, die man auf Grußkarten schreiben kann. "Das Glück liegt in uns, nicht in den Dingen" ist für Weihnachten passend, auch für den Wahlkampf fände sich das eine oder andere Zitat, etwa: "Niemals in der Welt hört Hass durch Hass auf. Hass hört durch Liebe auf." In den Tagen heftiger Kontroversen um die Söder'sche Kreuzpflicht wirkt Buddha als leibhaftig gewordenes Om, als personifizierte Gelassenheit, besonders attraktiv. So postete Würzburgs Stadtoberhaupt Christian Schuchardt - Bayerns einziger Oberbürgermeister mit CDU-Parteibuch - Anfang der Woche ein Bild, das ihn mit Buddha-Figur im Rathaus zeigt. Schuchardt will damit "für ein bisschen mehr Gelassenheit" werben, die Statuette steht nun in einem Besprechungsraum im Rathaus, der den Namen der japanischen Partnerstadt trägt. "In meinem Amtszimmer habe ich bereits 2014 ein äthiopisches Kreuz aufgehängt. Darunter ein ,Vaterunser' in aramäischer Sprache, das mir Mitbürger geschenkt haben." All diese Gegenstände seien ein Auftrag zu Toleranz und Respekt vor anderen Glaubensrichtungen, so Schuchardt. Auch Bayerns SPD-Generalsekretär Uli Grötsch veröffentlichte ein Bild von sich mit Buddha-Statue und teilte mit: "In meinem Büro stehen ein #Kreuz, ein #Buddha und zwei #Koransuren. Ich habe den Eindruck, dass sie sich richtig gut verstehen". Buddha - der Erleuchtete - ist ein Ehrentitel, der erstmals Siddhartha Gautama verliehen wurde. Der Gründer des Buddhismus lebte im sechsten Jahrhundert vor Christus in Nordindien. Seine Lehre besagt, dass jeder Mensch ein Buddha werden kann, wenn er auf dem Weg der Meditation zur Erleuchtung geht - mit Gelassenheit, versteht sich.

© SZ vom 05.05.2018 / henz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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