Der Mops zählt im deutschen Sprachraum völlig zu Recht zu den Tieren mit höchster Wertschätzung. Wer einmal in seinem Leben das Gedicht des österreichischen Lyrikers Ernst Jandl gehört hat, wird es nie mehr vergessen: Es handelt von Ottos Mops, der trotzt, forthopst, klopft, kommt, kotzt und Otto zu dem denkwürdigen Ausruf verleitet: Ogottogott.
Der wunderbare Loriot stellte fest, dass ein Leben ohne Mops zwar "möglich, aber sinnlos" sei. Er traf diese Feststellung in einem Referat über den wilden Waldmops, der ein mächtiges Geweih trage und in unbewohnten Waldungen des Urals lebe.
Warum die Politik über den Mops diskutiert
Die entscheidende Frage, was der Mops in den bayerischen Wäldern so treibt, war damit freilich noch nicht beantwortet. Ihrer musste sich diese Woche schon der Landtag annehmen. Sie lautete: "Kann ein Mops ein Jagdhund sein?", wie die Augsburger Allgemeine treffend titelte.
Dem SPD-Abgeordneten Herbert Woerlein war zu Ohren gekommen, dass Jäger mit Hunden in den Wald zögen, die für die Jagd gänzlich ungeeignet seien. Ja, sogar mit Möpsen - und das ist kein Jägerlatein. Als Mann mit politischem Spürsinn nahm Woerlein natürlich sofort Witterung auf und beantragte den "Erlass einer landesgesetzlichen Regelung zur Feststellung der Brauchbarkeit von Jagdhunden".
Die CSU schlug auf den Jagdmops prompt an, aber nicht wie von Woerlein erhofft. Sie glaube nicht, "dass einer, wenn er mit einem Mops zur Jagd geht, hohes Ansehen bei den Jägern genießt", zweifelte Gudrun Brendel-Fischer. Und Eric Beißwenger konstatierte zurückhaltend-zweideutig : "Wer da alles seine Möpse mit in den Wald nimmt, das wage ich nicht zu beurteilen." Auch Grüne und FW folgten Woerleins Fährte nicht und lehnten den Antrag ab. Der wilde Waldmops wird also nicht nur bei Loriot, sondern in Bayern weiterhin sehr real sein Dasein fristen dürfen. Ogottogott.