Die Woche:Das war

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Foto: Marcus Führer/dpa (Foto: N/A)

Die vergangene Woche soll bedeutenden Männern in bedeutenden Positionen gewidmet sein. Eine solche hatte Innenminister Joachim Herrmann ( Foto) als Schirmherr der Kulmbacher Motorradsternfahrt übernommen. Tausende Biker treffen sich da jedes Jahr, und oft fuhr der Minister mit seiner eigenen Maschine mit . In diesem Jahr ließ er sich fahren und winkte, neben dem Kulmbacher Oberbürgermeister Henry Schramm, vom Rücksitz eines Cabrios. Genauer vom Heck eines Cabrios, wie es gerne Faschingsprinzenpaare tun. Denen wird das dann untersagt, weil halt nun mal angeschnallt sein muss, wer in einem Auto sitzt. Das sieht aber viel weniger huldvoll aus, darum wird der Minister wohl die erhöhte Position eingenommen haben. Gut, ist eigentlich verboten, aber dafür plädierte er bei der Veranstaltung, die von der Polizei mitveranstaltet wird, für mehr Sicherheit im Straßenverkehr.

Etwas unsicher war sich wohl Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé, wofür seine Spitzenbeamten genau zuständig sind. Weil er einen für etwas extra bezahlte, was aber zu dessen Aufgaben gehört hätte, hat er nun ein Disziplinarverfahren gegen sich selbst beantragt. Ordnung muss in solchen Positionen schließlich sein.

Wer wüsste das besser als Bayerns Oberbeamter. Rolf Habermann wurde als Vorsitzender des Beamtenbundes wiedergewählt, da kam das halbe Kabinett zum Gratulieren. Kein Wunder, schließlich vertritt der Mann Positionen, an denen kaum ein Politiker vorbeikommt. Wie an Hubert Weiger, dem Vorsitzenden des Bundes Naturschutz, der sogar noch ein bisschen mehr Mitglieder hat als der Beamtenbund. 14 Jahre führt Weiger den BN schon und eigentlich wollte er mit 69 Jahren den Posten abgeben. Aber vorsichtshalber lässt er sich doch noch mal wiederwählen, man weiß ja nie, was nachkommt.

Beim Obersten Rechnungshof schon, da soll der oberbayerische Regierungspräsident Christoph Hillenbrand neuer Chef werden. Und ist damit in der Position, gar zu freigiebigen Politikern mit seinen Prüfberichten unangenehme Gefühle zu verursachen. Eher das Gegenteil will der Schönheitschirurg Werner Mang bei seiner Kundschaft auslösen und in dieser Woche ist ihm das ganz ohne Nasenoperation gelungen. Er ersteigerte bei einer Auktion ein echt königliches Teeservice und stach die Stadt Lindau aus - um es ihr hinterher als Dauerleihgabe zu überlassen. Da wird es nun sicher prominent positioniert.

© SZ vom 30.04.2016 / kaa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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