Die Woche:Das war

Niederländisches Königspaar in Bayern

Die Königin und der Franke: Die niederländische Regentin Máxima mit dem bayerischen CSU-Kronprinzen Markus Söder.

(Foto: Nicolas Armer/dpa)

Angefangen hat alles wie so oft in Bayern: Ein gewisser Fotofetischist aus Nürnberg konnte gegen seinen Zwang nicht ankommen und hielt diese Woche mal wieder mehrere Sachen vor die Linse. Eine Münze zum Beispiel, angeblich fälschungssicher, aber wunderbar fotografierbar. Oder die fränkische Rechenflagge, unhaltbar nach der Flaggen-Verwaltungsordnung, aber unbedingt notwendig, zumindest für den hier erwähnten Franken. Der Arme leidet auch noch unter schizophrener Ministerphobie, die da sagt: Alle Minister taugen nichts, außer ich. So bedeutete er dem Kollegen Winfried Bausback in seiner subtil-sensiblen Art, dass es auf ihn nicht so wirklich ankäme bei der Führung des niederländischen Königspaars durch den Justizpalast .

Warum auch Bausback im Justizpalast? Ist ja nur Justizminister. Dass der fränkische Ellenbogenpiekser ihn mehr oder weniger charmant zur Seite drängte, könnte aber auch an seinem Geschlecht liegen. Männer nämlich sollen weniger an die Gemeinschaft denken als Frauen. Sie verbringen ihre Zeit eher damit, den Urschrei zu üben und dabei recht männlich dreinzublicken. In dem Sinne stand es in einer DAK-Studie. Ein Phänomen, das schon öfters beobachtet wurde.

Auch die CSU legte diese Woche erst mal keine neue Aufführung hin. Es juckte sie nicht wirklich, dass die Grünen und die Vernunft sagen, das Atomkraftwerk Gundremmingen braucht es nicht mehr. Die CSU ist halt konservativ und will bewahren. Was da war, muss bleiben, ob's jemand braucht oder nicht. Selbst die Ankündigung, dass die Preise für Semmeln und Brot steigen sollen, hat nicht zu revolutionären Zuständen im Freistaat geführt. Die Bayern sind eben keine Franzosen, hier muss es schon ums Bier gehen, damit es knallt. Auf einmal durchzuckte die CSU aber doch der Ansatz einer revolutionären Regung. Bis es dazu kam, mussten Jahre vergehen, aber immerhin mal was Neues. Obwohl so ganz neu ist es auch nicht, was Kultusminister Ludwig Spaenle da andeutete. Es geht um das G 8, das jetzt vielleicht doch wieder zum G 9 wird. Damit würde also das Neue wieder abgelöst durch das Alte, was im Wahlkampf dann bestimmt wieder ganz neu daherkommen wird. Verwirrend.

Erschreckend klar äußerte sich dagegen diese Woche die Staatsanwaltschaft Traunstein zum verheerenden Zugunglück in Bad Aibling. Der Fahrdienstleiter soll an seinem Handy Computer gespielt haben und hat deshalb wohl Fehler begangen. Manchmal wünscht man sich eben auch, man hätte die Neuigkeit nicht erfahren.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: