Mir Robbie auf der Bierbank
Der Abend ist schon fortgeschritten, die Luft ist stickig in der Ochsenbraterei. Wer ohne Sitzplatz ein Bier möchte, muss der Bedienung folgen ("Komm' mal mit in meine Boxe!"). Da stehen wir nun, die Maß in der Hand, und verarbeiten die Eindrücke. Das Festzelt ist bayerisch-zünftig geschmückt, es sind typische bayerische Trachten samt Beschreibung an die Wände gemalt. Es ist so ganz anders, als bei der schwäbischen Konkurrenzveranstaltung meiner Heimatstadt Stuttgart, dem Cannstatter Wasen. Da würde jetzt irgendeine Kapelle "Angels" von Robbie Williams spielen. Aber in der Weltstadt München, auf der Wiesn, im Zelt der Ochsenbraterei, hier wird noch Musik mit bayerischem Zungenschlag gespielt. Gottseidank! Doch plötzlich - altbekannte Akkorde: "I sit and wait", tönt es aus den Lautsprechern. Tausende Menschen grölen Robbies Ohrwurm - und 30 Minuten später wiederholt sich das Spektakel noch einmal. Wie zuhause.
Tobias Dorfer