CSU in der Kritik:Verwandtenaffäre ist für Seehofer beendet

Die CSU leidet besonders, weil ihr Spitzenpersonal über Jahre hinweg Ehefrauen und Kinder auf Kosten des Staates beschäftigte. Davon hat der Ministerpräsident jetzt offenbar genug - und erklärt die Verwandtenaffäre ganz einfach für beendet.

Von Mike Szymanski

Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer erklärt die Verwandtenaffäre bayerischer Abgeordneter für erledigt. Der Süddeutschen Zeitung sagte er nach einem Treffen mit der CSU-Landtagsfraktion: "Für mich ist dieser Teil beendet." Die Politik habe ihre Versprechen eingehalten, für Transparenz gesorgt, neue Gesetze erlassen und personelle Konsequenzen erzwungen.

Der CSU-Vorsitzende unternimmt damit den Versuch, dreieinhalb Monate vor der Landtagswahl wieder mit anderen Themen ins Gespräch zu kommen als mit der umstrittenen Beschäftigung von Familienangehörigen.

Besonders die CSU leidet darunter, dass ihr Spitzenpersonal über Jahre hinweg Ehefrauen und Kinder auf Kosten des Staates bei sich beschäftigt hatte. Georg Schmid musste deshalb vom Fraktionsvorsitz zurücktreten, Georg Winter die Führung im Haushaltsausschuss abgeben. Sechs Kabinettsmitglieder der CSU sind in die Verwandtenaffäre verstrickt. Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) ist bei der Aufklärung heftig unter Druck geraten, weil sie zögerte, Namen und Zahlen zu nennen.

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