Bundespräsidentenwahl: Freie Wähler:Pauli schmollt

Gabriele Pauli sorgt auch bei den Freien Wählern für Ärger: Weil die Fraktion bei der Bundespräsidentenwahl geschlossen für Köhler stimmen will, nimmt sie nun gar nicht an der Wahl teil.

Die bayerischen Freien Wähler (FW) wollen bei der Bundespräsidentenwahl im Mai geschlossen für Amtsinhaber Horst Köhler (CDU) stimmen. Damit könnte Köhler mit einer klaren Mehrheit gleich im ersten Wahlgang rechnen.

Bundespräsidentenwahl: Freie Wähler: Gabriele Pauli: "Wenn von mir erwartet wird, dass ich Horst Köhler wähle, dann fahre ich nicht nach Berlin."

Gabriele Pauli: "Wenn von mir erwartet wird, dass ich Horst Köhler wähle, dann fahre ich nicht nach Berlin."

(Foto: Foto: ap)

Die Landtagsabgeordnete Gabriele Pauli bestätigte dem Münchner Merkur, ihre Fraktion habe beschlossen, sie nicht zu der Wahl zu entsenden. Die Freien Wähler hatten zunächst per Los entschieden, wer nach Berlin fährt. Ex-CSU- Rebellin Pauli gewann. Die Fraktion lehnte jedoch Paulis Antrag ab, am 23. Mai frei zu entscheiden, heißt es in dem Bericht weiter. Wer für Pauli nachrücke, stehe noch nicht fest.

"Wenn von mir erwartet wird, dass ich Horst Köhler wähle, dann fahre ich nicht nach Berlin", sagte die ehemalige CSU-Politikerin der Zeitung. Pauli hatte stets Sympathie für Köhlers Konkurrentin Gesine Schwan (SPD) bekundet.

"Sehr viel Menschlichkeit"

Zuvor hatten sich die Freien Wähler sowohl mit dem CDU-Kandidaten Horst Köhler als auch mit Gesine Schwan, die von der SPD für die Bundespräsidentschaftswahl ins Rennen geschickt wird, getroffen. Dabei hatte Schwan die Fraktion offenbar beeindruckt: Der FW-Landesvorsitzende Hubert Aiwanger lobte sie nach dem Gespräch als "sehr weitblickende Person".

Gabiele Pauli sagte damals, sie habe bei Schwan "sehr viel Menschlichkeit und Glaubwürdigkeit" gespürt und viele Ideen gehört, die den bisherigen Rahmen sprengten. Dennoch entschieden sich die Freien Wähler nun, für Horst Köhler zu stimmen.

Die Freien Wähler sind bei der Wahl des Staatsoberhauptes am 23. Mai das Zünglein an der Waage. In der Bundesversammlung, die den Präsidenten bestimmt, ist im ersten und zweiten Wahlgang die absolute Mehrheit von 613 Stimmen nötig. Da Union und FDP mit zusammen 606 Stimmen diese Mehrheit nicht besitzen, könnten die zehn Stimmen der bayerischen Freien Wähler entscheidend sein.

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