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Salutschüsse, ein Porzellanlöwe und jede Menge Trachtler: Bei seinem Bayern-Besuch prasselt jede Menge bajuwarische Lebensfreude auf Bundespräsident Christian Wulff ein - auch in hochprozentiger Form.
Es ist kalt in München an diesem Dienstagvormittag - und Bettina Wulff, Frau von Bundespräsident Christian Wulff, hat sich entsprechend gekleidet, mit langer Hose und dickem Wintermantel. Mehr Probleme mit der Kälte dürfte Karin Seehofer haben.
Doch zum Glück ist der Weg von der Oper, wo die Autos angehalten haben, bis zur Residenz nicht weit. Bundespräsident Wulff ist zu seinem offiziellen Bayernbesuch in die Landeshauptstadt gekommen - und wird natürlich mit besonderen Ehren empfangen.
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Vor der Oper sind die Gebirgsschützen aufmarschiert. Drei Salutschüsse begrüßen Christian Wulff und seine Frau. Letztere zuckt dabei merklich zusammen.
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Beim Gespräch mit den Zuschauern ist Bettina Wulff dann schon ein wenig lockerer. Etwa 50 Menschen haben sich auf den Weg in die Münchner Innenstadt gemacht, um das Präsidentenpaar zu empfangen. Und dann sind da noch...
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...Moritz und Amelie, die Enkel von Otto Dufter, dem Vorsitzenden des Bayerischen Trachtenverbands. Die beiden dürfen Bettina Wulff einen Blumenstrauß überreichen. Die Mutter der beiden Kinder ist begeistert von dem Präsidenten und seiner Frau: "So nette Leut."
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Und weil Christian Wulff nicht irgendwo gelandet ist, sondern in Bayern, wird ihm natürlich auch die Landestradition ins Stamperl gegossen. Helmut Genhart, der Hauptmann der Tiroler Schützenkompanie, bietet Seehofer und Wulff ein "Schnapserl" an.
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Ein Prosit auf den Bayern-Besuch! Wulff und Seehofer lassen sich den Obstler schmecken. Genhart sagte anschließend, die beiden Spitzenpolitiker seien "super - locker und nett".
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Und am Ende gibt es auch noch ein Gruppenbild mit den Trachtlern, bevor es in die Residenz geht.
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Dort warten schon das bayerische Kabinett und Mitglieder des Wertebündnisses Bayern - darunter Kardinal Reinhard Marx, der evangelische Landesbischof Johannes Friedrich, Charlotte Knobloch (Mitte), die Präsidentin der israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, und der orthodoxe Erzpriester Apostolos Malamoussis.
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"Mit ganz besonderer Freude und Herzlichkeit" heißt Horst Seehofer das Präsidentenpaar in München willkommen. Christian Wulff haben es vor allem die Gebirgsschützen angetan. Er lobt die "unvergessliche Atmosphäre" und sagt, wie sehr er sich auf die Patronatstage der Gebirgsschützen im Jahr 2012 freut. Am Ende bekommen die Wulffs noch einen Nymphenburger Porzellanlöwen geschenkt.
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Natürlich tragen sich die Wulffs auch ins Gästebuch der bayerischen Staatsregierung ein.
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Als erster amtierender Bundespräsident spricht Christian Wulff im Bayerischen Landtag - und setzt gleich eine Duftmarke, die der Opposition mehr gefallen dürfte als der CSU. "Wir brauchen Zuwanderung", sagt Wulff. Er warnt angesichts des demografischen Wandels vor einem "Riesenmangel" an Arbeitskräften. Um dem gegenzusteuern seien auch Einwanderer nötig: "Wir brauchen Migranten", sagt der Präsident und apelliert an die Abgeordneten: "Lassen Sie uns ein wenig weltoffener werden." Besonders laut wird da in den Reihen von SPD und Grünen geklatscht.
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13:30 Uhr - der Bundespräsident trifft auf das Volk. Viel los ist auf dem Münchner Marienplatz. Überall stehen Kameras, Reporter und Mikrofone herum - das lockt natürlich die Münchner, die gerade in der Stadt einkaufen oder in ihrer Mittagspause durch das Zentrum schlendern. "Gut schaut er aus", sagt eine Frau über Christian Wulff. "Schön geschminkt ist er", eine andere.
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Viel Zeit für das Bad in der Menge hat das Staatsoberhaupt jedoch nicht. Denn vor dem Rathaus wartet...
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... Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) auf das Ehepaar Wulff. Das Stadtoberhaupt geleitet das Präsidentenehepaar ins Rathaus.
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Im Rathaus spricht sich das Staatsoberhaupt, sehr zur Freude von Oberbürgermeister Ude, für die Münchner Olympiabewerbung aus. "Was ich dafür tun kann, werde ich tun", sagt Wulff und bescheinigt der Landeshauptstadt "glänzende Voraussetzungen" für die Austragung des Großevents.
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Natürlich darf der Eintrag in das Goldene Buch der Stadt nicht fehlen.
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Am Nachmittag steht noch ein Besuch der BMW-Welt auf dem Programm. Anschließend fliegt das Präsidentenpaar weiter nach Bamberg, wo sich Christian Wulff unter anderem über das Sozial- und Sportförderprojekt "BasKIDball" informieren wird. Die Bischofsstadt genießt bei den Bundespräsidenten einen guten Ruf. Mit Ausnahme von Karl Carstens (1979-1984) waren alle Staatsoberhäupter hier zu Gast.
Wulff, der selbst früher in Osnabrück Basketball gespielt hat, muss in Oberfranken dann aber auf Horst Seehofer verzichten, der zur Sitzung des Vermittlungsausschusses nach Berlin fliegen muss. Stattdessen wird der Präsident dann von Seehofers Stellvertreter Martin Zeil (FDP) begleitet.