So planen viele Veranstalter, ob beim größten Leonhardi-Ritt in Bad Tölz oder beim ältesten in Kreuth, der 1442 schon stattgefunden haben soll. Und es kommen stets neue hinzu. "Mir sind vor allem Leonhardi-Ritte bekannt, die alte Traditionen wiederbelebt haben", sagt die Kreisheimatpflegerin im Landkreis Dachau, Birgitta Unger-Richter. So zum Beispiel in Pasenbach, wo ein Schaudepot mit traditionellen Umzugswagen besichtigt werden kann.
"Aber Bräuche sind nicht für immer festzementiert", sagt die Kunsthistorikerin. Der Begriff "Brauchtum" werde deshalb in der Fachsprache auch nicht mehr verwendet: zu starr, zu unveränderlich, zu "tümlich" eben. "Bräuche verändern sich mit den Lebensweisen und Lebensumständen der Menschen. In der zunehmend säkularen Gesellschaft werden religiös motivierte Bräuche deshalb künftig sicherlich große Veränderungen erfahren."