Bildband über den Vogelsaal Bamberg:Von Kuschel- und Raubtieren

Jedes Bamberger Schulkind hat ihn schon gesehen: den Vogelsaal im örtlichen Naturkundemuseum. In seinem neuen Band zeigt der Fotograf Jürgen Schabel die schönsten der 2200 Exponate - in Nahaufnahme.

Von Axinja Weyrauch

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(Foto: Jürgen Schabel)

Die Augen könnten einem Kuscheltier gehören - oder einem aggressiven Raubtier. Und das ist näher an der Wahrheit. Dieses ausgestopfte Exponat einer Schneeeule ist 1858 Teil der Bamberger Naturaliensammlung geworden. Ende des 18. Jahrhunderts führte Fürstbischofs Franz Ludwig von Erthal einen Lehrstuhl für Naturgeschichte an der Bamberger Universität ein. Um den Studenten Anschauungsmaterial zu bieten, ordnete er den Bau eines Naturalienkabinetts im Jesuitenkolleg an.

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(Foto: Jürgen Schabel)

Fertiggestellt wurde das Naturalienkabinett im Jahr 1803. Der Name Vogelsaal bezieht sich auf einen Raum, in dem heute auf rund 200 Quadratmetern 2200 präparierte Vögel und andere Sammlerstücken zu sehen sind, etwa...

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(Foto: Jürgen Schabel)

... dieser Riesenturako. Riesenturakos fliegen durch die Wälder West- und Zentralafrikas. Oder sie klettern - das können sie etwas besser. Dieses Exemplar blickt aber schon lange erhaben durch den Vogelsaal und zuckt keine Sekunde. Es wurde 1888 von der Naturalienhandlung Linnaea/Berlin erworben.

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(Foto: Jürgen Schabel)

Dieser markante Blick und das leuchtend rote Gefieder gehören einem Grünflügelara, er ist auch als Dunkelroter Ara bekannt. Dabei handelt es sich um eine der größten Papageienarten der Welt, die Vögel leben im nördlichen Teil Südamerikas.

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(Foto: Jürgen Schabel)

Manchmal ist das Ausmaß der Schönheit erst durch Nahaufnahmen zu erkennen: Das sind die Federn des Grünflügelaras. Grün ist aber wirklich nur ein Teil seiner Flügel - Kopf und Rumpf sind feuerrot.

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(Foto: Jürgen Schabel)

Es wirkt fast, als hätte sich der Schwarzhals-Kronenkranich aus dem westlichen und nördlichen Zentralafrika herausgeputzt. Den Kopfschmuck, seine "Federkrone", trägt er allerdings immer. Warum er diese hat, ist in der Wissenschaft noch nicht eindeutig geklärt.

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(Foto: Jürgen Schabel)

Dem Rosapelikan verschafft die Farbe von Brustgefieder und Beinen den Namen. Dieses Exponat ist seit etwa 150 Jahren im Vogelsaal ausgestellt. Seine lebenden Artgenossen sind in Südosteuropa, Südafrika oder Asien beheimatet.

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(Foto: Jürgen Schabel)

Neben Vögeln gibt es noch manch anderes Fundstück im Vogelsaal zu entdecken. Diese Flussmuschel zum Beispiel wirkt ein bisschen schmierig zwischen diesen Kügelchen. Nach über 200 Jahren sollten die Perlen in der Muschel aus dem Ganges aber getrocknet sein.

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(Foto: Jürgen Schabel)

In Alkohol eingelegt: eine Hauskatze. Oder sind es zwei? Ein Auge teilen sich die siamesischen Zwillinge, das Tier hat zwei Schnauzen und drei Augen. Diese Katze dürfte nicht lange gelebt haben, Säugetiere mit zwei Köpfen werden meist von ihrer Mutter verstoßen.

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(Foto: Jürgen Schabel)

Was ist das nur? Eine Mischung aus einem Büffel und einem Fisch? Die Antwort: ein ganz gewöhnlicher Tintenfisch (sepia officinalis), auf den Kopf gestellt. Diese Art lebt im Mittelmehr, im Antlantik Westeuropas und in der Nordsee. Jürgen Schabel: "Der stille Blick. Traumhafte Welt des Bamberger Vogelsaals", herausgegeben von der Lyzeumstiftung Bamberg, Bamberg 2014; 102 Seiten, 15 Euro.

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