Bierstreit:Es wird immer ärcher

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Man sollte den Franken danken - fürs Reinheitsgebot, das sie noch vor den Bayern erfanden. (Foto: dpa)

Der Fränkische Bund hadert damit, dass die Altbayern auch das Reinheitsgebot für sich beanspruchen

Von Olaf Przybilla, Bamberg

Früher ging es selbst in der CSU vielen so: Man hörte sich an, was Wolfgang Hoderlein zu sagen hatte. Und es fiel schwer, in Abrede zu stellen, dass einiges zu denken gibt, was er sagt. Hoderlein, einst SPD-Chef in Bayern, wetterte unermüdlich gegen das soziale Gefälle im Freistaat. Er zückte eine Statistik nach der anderen, um zu belegen, wie sehr sie sich am Nordrand Frankens abgehängt fühlen müssen im Vergleich mit der Landeshauptstadt. Er belegte, wies nach und buchstabierte es ein ums andere Mal durch: Benachteiligung, Benachteiligung, Benachteiligung. So lange, bis kaum jemand noch Lust hatte, ihm zuzuhören. Auch in den eigenen Reihen nicht. 2011 wurde bekannt, dass Hoderlein, der frühere Vorsitzende, aus der SPD ausgetreten ist. Man fand später wieder zueinander, Hoderlein kehrte in die Partei zurück, aber der Vorgang an sich galt vielen als exemplarisch: Hoderlein, der Mann im Dauereinsatz gegen Windmühlen.

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