Bestätigung Paulis:Ehe-Idee stammt von einem Kabarettisten

Gabriele Paulis Vorschlag zur Ehe auf Zeit ist nicht nur abstrus - er ist auch noch geklaut. Die Fürther Landrätin erklärte, dass sie sich die Idee von einem Kabarettisten abgeschaut habe.

Die Fürther Landrätin Gabriele Pauli hat bestätigt, dass sie ihren umstrittenen Vorstoß für eine Ehe auf Zeit von einem Kabarettisten übernommen hat. Der Vorschlag stamme ursprünglich von dem Künstler Erwin Pelzig alias Frank-Markus Barwasser. "Das ist seine Idee gewesen", sagte Pauli am Freitag im ARD-"Morgenmagazin". Pelzig verpacke sehr fortschrittliche Gedanken in "diese bayerische Art".

"Vielleicht sollte man überhaupt die Ehe immer zeitlich begrenzen - dass die Ehelaufzeit fünf Jahre dauert - und dann wird neu verhandelt", sinnierte Barwasser vor zwei Jahren als fränkischer Grübler Erwin Pelzig im Rundfunksender Bayern 3. "Weil, wenn dann die Ehe wirklich tot ist, dann gibt's auch keine Verlängerung", sagte er damals.

Nach Paulis Recycling seiner Idee zeigte sich Barwasser hocherfreut. "Das amüsiert mich wirklich sehr", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Hier ist doch mal wirklich was angekommen!"

Übel nimmt der gebürtige Würzburger den Ideenklau nicht, im Gegenteil: "Ich finde es toll, wenn man mal was bewirkt. Sonst profitieren wir immer von dem, was die Politiker sagen, da sollen auch ruhig mal die Politiker von uns profitieren."

"Noch optimistisch"

Pauli stehe der Ehe aber immer noch positiver gegenüber als sein Alter Ego Pelzig, meint Barwasser. "Sie lässt die Leute noch ins verflixte siebente Jahr kommen, da ist sie noch optimistisch."

Pauli hatte am Mittwoch vorgeschlagen, Ehen auf sieben Jahre zu befristen. In ihrer Partei wurde sie dafür heftig kritisiert. Ungeachtet dessen will sich die Landrätin auf dem CSU-Parteitag nächste Woche um die Nachfolge von Parteichef Edmund Stoiber bewerben.

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