Probealarm:Warum am Mittwoch die Sirenen heulen

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Um 11 Uhr werden bayernweit die Sirenen zur Probe eingeschaltet. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Beim bayernweiten Probealarm werden Anlagen und Apps getestet, die im Notfall die Bevölkerung warnen sollen.

Um die Bevölkerung nach einem Chemieunfall, bei Großbränden oder bei einem Bombenfund schnell zu alarmieren, gibt es in Bayern seit Langem den einheitlichen Sirenen-Heulton. Ist der eine Minute lang zu hören, sollte man sein Radio einschalten, um sich über die Art der Katastrophe und die richtige Verhaltensweise zu informieren - ausgenommen an diesem Mittwoch, 19. April, wenn die Sirenen um 11 Uhr nur zur Probe eingeschaltet werden.

Einige Städte und Landkreise warnen inzwischen zusätzlich über Smartphone-Apps. Dabei hat sich jedoch noch kein einheitliches System durchgesetzt, die Städte und Landkreise setzen auf unterschiedliche Anbieter. Da die ihre Informationen direkt von den kooperierenden Kommunen beziehungsweise Integrierten Leitstellen erhalten, sind die Katastrophen-Warn-Apps lokal nur begrenzt relevant.

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Von Susi Wimmer

Bayreuth hat im Oktober 2015 die App Katwarn eingeführt, die von der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung entwickelt wurde. "Wir wollen die Bevölkerung mit zeitgemäßen Kommunikationsstrukturen informieren", sagt Bayreuths Pressesprecher Jürgen Oppold. Es handele sich um eine rein städtische Initiative, Bayreuth folgte damit dem Beispiel von München und Nürnberg. Der Service kostet die Stadt laut Oppold etwa 3000 Euro im Jahr, hinzu kamen 18 000 Euro zur Einführung. Bisher hätten in Bayreuth etwa 5000 Nutzer die App heruntergeladen. Der Landkreis Landshut arbeitet dagegen mit der privatwirtschaftlich betriebenen Warn-App Biwapp.

Daneben gibt es Nina, die App des Bundesamts für Bevölkerungsschutz. Das Programm wird vom Warnsystem des Bundes gespeist. Zusätzlich können die Bundesländer und, wenn gewünscht, kommunale Leitstellen Meldungen einspielen. In Baden-Württemberg wird das in vielen Landkreisen gemacht, Bayern ist auf der Nina-App ein fast weißer Fleck. Beim Probealarm will Regensburg die App testen, außerdem das Innenministerium. Nach dessen Informationen ist mittelfristig geplant, die Apps zu verbinden.

© SZ vom 19.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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