BayernLB-Ausschuss:Kleine Lichter, große Dichter

Der eine hat eine Sprechblockade, der andere erfindet ein neues Sprichwort: Die zehn denkwürdigsten Politiker-Auftritte vor dem BayernLB-Ausschuss. In Bildern.

Katja Auer

1 / 6

BayernLB-Ausschuss:Edmund Stoiber

Untersuchungsausschuss BayernLB Zeugenvernehmungen

Quelle: dpa

Der eine hat eine Sprechblockade, der andere erfindet ein neues Sprichwort: Die zehn denkwürdigsten Politiker-Auftritte vor dem BayernLB-Ausschuss. In Bildern.

Es war fast wie früher. Der ehemalige Ministerpräsident sagte einen wunderbar kabbalistischen Satz: "Der Vater des Wunsches ist hier der Gedankengang." Was er damit meinte? Na ja, zumindest, dass er nichts dafür konnte, für die Milliardenverluste, er habe nie einem Landesbank-Gremium angehört. Und wie war das mit seinem Größenwahn, zu dem eine international agierende Bank doch gut passen würde? "Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was das sein soll", sagte Stoiber.

2 / 6

BayernLB-Ausschuss:Siegfried Naser

BayernLB-Untersuchungsausschuss - Siegfried Naser

Quelle: dpa

Der Mann mit der Sprechblockade. Erst nach der Androhung von Beugehaft war der frühere Sparkassenpräsident Siegfried Naser zur Aussage bereit. Dann kämpfte er um seinen Ruf, der durch die Landesbank-Affäre schwer gelitten hat. Nasers Arroganz ist das eine, aber dass er sich - bei einem Jahreseinkommen von knapp 600.000 Euro - auch noch eine Übernachtung bezahlen lassen wollte, um im Landtag zu erscheinen, das stieß dann gänzlich auf Unverständnis.

3 / 6

BayernLB-Ausschuss:Günther Beckstein

BayernLB-Untersuchungsausschuss - Günther Beckstein

Quelle: dpa

Die meisten Emotionen steckte der langjährige Innenminister Günther Beckstein in seine Aussage. Er ist der Zeuge, dem man glauben mochte, dass ihm das Milliardendebakel schlaflose Nächte bereitet. Er räumte auch eine politische Mitverantwortung ein. "Das belastet mich, aber ich trage sie." Ungerecht behandelt fühlte er sich dennoch und zeigte sich zutiefst beleidigt von der Opposition, der er "politische Diffamierung und persönliche Vernichtung" vorwarf.

4 / 6

BayernLB-Ausschuss:Georg Schmid

Untersuchungsausschuss Bayern LB/ HGAA

Quelle: dapd

Ein kleines Licht sei er doch nur gewesen, das hatte Georg Schmid monatelang betont. Als Innenstaatssekretär im Verwaltungsrat, was sollte man da schon machen. Vor dem Ausschuss klang das anders: Er habe seine Kontrollaufgaben sehr genau genommen. Nach bestem Wissen und Gewissen habe er entschieden. Schmid ist der einzige der früheren Verwaltungsräte, der als CSU-Fraktionschef noch ein wichtiges landespolitisches Amt innehat.

5 / 6

BayernLB-Untersuchungsausschuss - Erwin Huber

Quelle: dpa

Eigentlich hatte ihn sein Staatssekretär Hans Spitzner noch informiert. "Erwin, das ist eine ganz heiße Kiste", will er zum Wirtschaftsminister Huber gesagt haben. Den beeindruckte das aber nicht weiter. Dabei war er bei vielen Sitzungen gar nicht anwesend. Trotzdem: Er sei ein "kritischer, ja lästiger" Verwaltungsrat gewesen, sagte Huber und wies jede Schuld von sich. Er betonte, dass er die politische Verantwortung übernommen habe: Er ist nun kein Minister mehr.

6 / 6

BayernLB-Ausschuss:Kurt Faltlhauser

Untersuchungsausschuss Bayern LB/HGAA

Quelle: dapd

Der Grandseigneur gab sich die Ehre. Zwei Stunden lang referierte der langjährige Finanzminister Kurt Faltlhauser vor dem Ausschuss und noch mal fünf Stunden wurde er befragt. Das Ergebnis: Keiner konnte ahnen, wie schlimm es kommen würde, die Euphorie auf den Finanzmärkten habe alle mitgerissen. Schuld? Keine Spur. Im Gegenteil: Faltlhauser gab den kritischen Fragern von der Opposition klar zu verstehen, dass sie das erstmal besser hätten machen sollen.

© SZ vom 09.12.2010/hai
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: