Das Kunstforum Ostdeutsche Galerie zeigt Farbholzschnitte der Prager Künstler Walter Klemm und Carl Thiemann vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Zu sehen sind Tiere, Landschaften und Stadtansichten aus ihrem Frühwerk. Dieses galt lange Zeit als verschollen, die zwei Mappen mit je 100 Blättern wurden erst vor einigen Jahren in der Prager Nationalgalerie wiederentdeckt. Die deutschstämmigen Künstler waren ihrer Zeit voraus: Ähnlich kräftige Kolorierungen, ungewöhnliche Farbkombinationen und gewagte Perspektiven konnten Expressionisten erst viele Jahre später erreichen. Klemm und Thiemann schufen die bisher unveröffentlichten Farbholzschnitte bereits zwischen 1905 und 1908. Klemm druckte vor allem Tiere. Eisbären, Truthähne und als immer wiederkehrendes Motiv: Hunde. Thiemann interessierte sich vor allem für Landschaften, wie weitläufige, meditativ wirkende Flussidyllen oder Baumgruppen. Zudem sind Arbeiten japanischer und europäischer Vorläufern sowie befreundeter Kollegen aus Wien ausgestellt. Das gut 300 Werke große Angebot kam durch die Kooperation des Regensburger Kunstforums mit der Prager Nationalgalerie zustande.
"Stadt. Land. Tier. Der Farbholzschnitt in Prag um 1900", Kunstforum Ostdeutsche Galerie, Regensburg, Dr.-Johann-Maier-Str. 5, bis 18. Juni, Di-So von 10-17 Uhr und Do von 17-20 Uhr.