Bayern-Ei-Skandal:Landrat erstattet Anzeige gegen Briefschreiber

Ein anonymer Korruptionsvorwurf gegen Mitarbeiter des Landratsamtes Straubing-Bogen im Untersuchungsausschuss zum Bayern-Ei-Skandal hat ein juristisches Nachspiel. Landrat Josef Laumer (CSU) hat Strafanzeige gegen den unbekannten Verfasser eines Briefes gestellt, der vier, teils ehemalige Mitarbeiter des Landratsamtes beschuldigt hat, sie stünden "auf der Gehaltsliste von Bayern-Ei". Ende November hatte der Vize-Chef des Ausschusses, Bernhard Pohl (Freie Wähler), im U-Ausschuss aus dem Brief zitiert.

Laumer hatte die Vorwürfe bereits damals zurückgewiesen. Nun legte er nach: "Gegen solche haltlose Unterstellungen gegen die Behörde und unsere Mitarbeiter setzen wir uns entschieden zur Wehr", sagte er. "Konträr zu Ermittlungen und Beweislage wurden Menschen an den Pranger gestellt." Der Ausschuss dürfe nicht für politisches Geplänkel genutzt werden. Zuvor hatte Laumers Amtsvorgänger Alfred Reisinger Strafanzeige gestellt. Der CSU-Politiker wird ebenfalls in dem anonymen Brief beschuldigt. Ausschuss-Vize Pohl rechtfertigte sich. Es sei die Pflicht des U-Ausschusses, Sachverhalte aufzuklären. Deswegen habe er Laumer gefragt, ob "die in dem Schreiben genannten Mitarbeiter einer vom Landratsamt zu genehmigenden Nebentätigkeit bei der Firma Bayern-Ei nachgegangen sind". Von Korruption sei nicht die Rede gewesen. Die Firma Bayern-Ei soll 2014 einen europaweiten Salmonellenausbruch verursacht haben. Der U-Ausschuss will die Hintergründe des Eierskandals mit Hunderten Erkrankten in mehreren europäischen Ländern und womöglich einem Toten aufklären.

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