"Habe Hunger", steht auf dem Pappschild, das die alte Frau durch Augsburg trägt. Erst am Hauptbahnhof, dann vor dem H&M in der Bürgermeister-Fischer-Straße, wenig später auf dem Moritzplatz - überall hier streckt die Mittfünfzigerin Passanten ihr Schild entgegen. Stehen bleibt sie immer nur kurz, sie ist immer unterwegs, immer auf der Hut vor dem städtischen Ordnungsdienst.
Die Stadt Augsburg verbietet seit 1992 das "Betteln in jeglicher Form", es droht ein Verwarngeld von bis zu 35 Euro. Augsburg gehe nur gegen die organisierten Bettler vor, ,,nicht gegen notleidende Menschen'', sagt der Ordnungsreferent Volker Ullrich. Sowohl Ordnungsdienst als auch die Polizei würden "diese Personen" mittlerweile schon kennen. Im vergangenen Jahr wurden laut Ullrich 194 Verwarnungen ausgesprochen. fo